BARFen statt Fertigfutter – Selbstgemachtes, artgerechtes Futter für Katzen

Katze und Barfen - Alle Infos

Möchtest du deine Katze gesund und ausgewogen ernähren, dann stehen dir viele unterschiedliche Möglichkeiten zur Auswahl. Eine dieser Alternativen ist das Barfen.

Dabei handelt es sich um eine besonders natürliche Ernährungsform für dein Tier. Beim Barfen erhält deine Katze kein gekochtes Futter oder konventionelle Fertigfuttermittel, sondern bei der Ernährung wird auf rohe und natürliche Bestandteile gesetzt.

Das ist relativ aufwendig, allerdings gibt es mittlerweile auch Anbieter, die Fertigbarf für die Katze anbieten. Bevor du dich jedoch für diese Ernährungsform entscheidest, solltest du dich über die Besonderheiten informieren. Denn nur wenn bei dieser Art der Rohfütterung einige Regeln eingehalten werden, kannst du deinem Tier eine gesunde Ernährung ermöglichen.

Was ist Barfen und wie sinnvoll ist diese Ernährungsmethode?

Eine Katze ist in der Natur ein Fleischfresser. Sie ernährt sich vorwiegend von kleinen Beutetieren, wodurch sie einen hohen Anteil an Proteinen zu sich nimmt. Kohlenhydrate spielen im natürlichen Speiseplan der Katze eine eher untergeordnete Rolle, denn Katzen sind in der Lage, Proteine als Energielieferant zu nutzen.

Durch die Ernährung über die Beutetiere nehmen die Vierbeiner in ihrem natürlichen Lebensraum auch viel Flüssigkeit auf. Dadurch werden sie in der Natur ihren Flüssigkeitsbedarf nur in geringem Maße über die Zufuhr von Wasser decken.

Mit dem Barfen erhalten Tierhalter die Möglichkeit, ihr Tier gemäß dem natürlichen Speiseplan zu ernähren.

Barf ist eine Abkürzung für die englischen Worte „bones and raw food“. Im Deutschen wird die Abkürzung häufig mit den Worten „biologisch artgerechtes rohes Futter“ übersetzt. Dementsprechend wird bei dieser Ernährungsform auf rohes Fleisch, Innereien und Knochen gesetzt. Auch andere tierische Bestandteile kommen zum Einsatz.

Katze barfen - artgerechte Ernährung
Beim Barfen versucht man der natürlichen Nahrung von Katzen möglichst nahe zu kommen – Die Zusammensetzung von Mäusen und anderen Beutetieren soll erreicht werden

Nutzen dieser alternativen Ernährungsmethode

Der Vorteil dieser Ernährungsmethode besteht zunächst einmal darin, dass du deine Katze so natürlich wie möglich ernähren kannst. Das Futter ist somit genau auf den Stoffwechsel deiner Katze abgestimmt.

Die Bioverfügbarkeit ist in der Regel höher und auch die Verdaulichkeit ist oftmals verbessert. Diese Umstellung kannst du häufig sogar an der Katzentoilette beobachten. Denn es kommt vor, dass nicht nur die Menge an Kot sinkt, sondern zugleich weniger üble Gerüche auftreten.

Bestehen bereits gesundheitliche Probleme wie insbesondere Futtermittelallergien, dann kann das Barfen ganz gezielt eingesetzt werden. Durch die Fütterung von ausgewählter Rohkost weißt du genau, was deine Katze erhält, wodurch gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Allergien vermieden werden können.

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Die gesündere Ernährungsweise zeigt sich aber häufig auch bei ansonsten gesunden Tieren. So mancher Tierhalter beobachtete bereits, dass seine Katze durch das Barfen aktiver wurde und ein glänzendes Fell erhielt.

Zugleich kann die Rohkost häufig helfen, Übergewicht bei Katzen zu verhindern oder abzubauen. Katzen können das rohe Futter besonders gut verwerten. Unnötige Inhaltsstoffe mit vielen Kohlenhydraten, die häufig zu Übergewicht beitragen, aber sonst kaum einen Nutzen haben, kommen in der natürlichen Futterquelle nicht in großem Ausmaß vor.

Durch die Gabe von rohem und dadurch feuchtem Futter lässt sich zudem auch häufig der Feuchtigkeitshaushalt optimal regulieren. Dies kann wiederum Krankheiten wie beispielsweise Nierenproblemen, die nicht selten durch eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme bedingt sind, vorbeugen.

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Ernährung beim Barfen

Der Ernährungsplan beim Barfen sieht vor allen Dingen rohes Fleisch vor. Dabei kannst du dich für nahezu alle gängigen Fleischsorten entscheiden. Lediglich auf Schweinefleisch sollte verzichtet werden.

In diesem Fleisch kann nämlich der Aujeszky-Virus, der für die sogenannte Pseudotollwut verantwortlich ist, enthalten sein.

Diese Erkrankung verläuft beim Menschen unkompliziert, bei den meisten Säugetieren wie auch bei Katzen jedoch tödlich. Die Infektion erfolgt dabei über infiziertes Schweinefleisch, eine Ansteckung unter Katzen ist jedoch nicht möglich. Allerdings ist eine Behandlung einer infizierten Katze ebenso nicht möglich.

Zu den beliebten Fleischarten für das Barfen von Katzen zählen unter anderem:

  • Ente
  • Kaninchen
  • Hühnchen
  • Pute
  • Lamm
  • Rind

Von diesen und weiteren Fleischsorten erhalten Katzen das Muskelfleisch, Knochen sowie auch einige Innereien. Zu diesen zählen zum Beispiel Leber, Herzen und Mägen. Mit den Innereien erhält deine Katze wichtige Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.

Der Großteil der Ernährung sollte jedoch das rohe Fleisch ausmachen. Innereien sollten nur zu einem Anteil von etwa drei bis fünf Prozent gegeben werden. Durch den hohen Nährstoffgehalt der Innereien könnte es nämlich zu einer Überversorgung mit einigen Inhaltsstoffen kommen.

Das ist zum Beispiel beim Vitamin A der Fall, denn das Vitamin kann vom Organismus der Katze nicht ausgeschieden werden, sondern wird in der Leber gespeichert. Eine Überversorgung könnte gesundheitliche Probleme mit sich ziehen.

Katze Rohfütterung
Beim Barfen steht rohes Fleisch ganz oben auf dem Speiseplan deiner Katze

Supplemente als wichtige Ergänzung

Durch eine reine Rohfütterung lässt sich der Bedarf an lebenswichtigen Inhaltsstoffen häufig nicht decken. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn du die Rohfütterung zu 100 Prozent einsetzen möchtest. Bei einer nur anteiligen Fütterung von bis zu 20 Prozent, gemessen an der Gesamtfuttermenge, ist die zusätzliche Gabe von Supplementen häufig nicht erforderlich.

Zwar wird die rohe Ernährung beim Barfen als besonders gesund und artgerecht angesehen, aber dennoch gibt es gegenüber der natürlichen Ernährungsform einige Unterschiede zu beachten. Denn mit einem Beutetier würde eine wildlebende Katze nicht nur das rohe Fleisch, Knochen und Innereien verspeisen, sondern ebenso weitere Bestandteile der Beutetiere:

  • Blut: Frische Beutetiere enthalten viel Blut, welches Wasser und Salze liefert.
  • Knochen: In den Knochen der Beutetiere ist Calcium enthalten. Bei einer zu geringen Fütterung von Knochen können Mangelerscheinungen eintreten.
  • Mageninhalt: Wildlebende Katzen verspeisen die Beutetiere mitsamt des Mageninhaltes. Im Mageninhalt sind wichtige Ballaststoffe enthalten.
  • Fleisch nicht frisch genug: Fangfrische Beute ist besonders reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Mit der Lagerungszeit nimmt der Anteil ab.
  • Taurin: Die Aminosäure Taurin können Katzen nicht selbst bilden und müssen sie somit mit der Nahrung aufnehmen. Mäuse sind häufig der natürliche Lieferant dieser Aminosäure, denn sie enthalten Taurin in großen Mengen. In anderen Fleischsorten ist der Gehalt meist geringer.
  • Fett: Bei der Fütterung von fettarmem Fleisch müssen Fette häufig künstlich zugefügt werden.

Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, ist deshalb häufig die Zugabe von Supplementen angeraten. Dabei hast du die Möglichkeit, die einzelnen Supplemente selbst auszuwählen oder du entscheidest dich für fertig zusammengestellte Komplettpräparate.

Zu den Einzelpräparaten zählen zum Beispiel Lein- oder Lachsöl, Leberpulver, Bierhefe, Dorschlebertran, Taurinpulver, Knochenmehl, Fortain und einige mehr. Mit diesen und weiteren Supplementen kannst du das rohe Futter um den Bedarf an wichtigen Inhaltsstoffen sinnvoll ergänzen.

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Individuelle Menge ermitteln

Mit dem Barfen erhältst du die Möglichkeit, die Futter- und Nährstoffmenge individuell an die Bedürfnisse deiner Katze anzupassen. Entscheidend sind dabei nicht nur die Größe und das Gewicht deiner Katze, sondern ebenso wie aktiv sie ist.

Als ungefährer Richtwert kann an dieser Stelle gesagt werden, dass eine Katze durchschnittliche etwa 30 Gramm rohes Fleisch je Kilogramm Körpergewicht benötigt.

Auch der Bedarf an Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen hängt vom Gewicht und der Aktivität der Katze ab und ist dementsprechend zu ermitteln. Den individuellen Bedarf kannst du über Nährstoffdatenbanken und spezielle Rechner ermitteln oder du wendest dich an Spezialisten wie beispielsweise an den Tierarzt.

Für die Zubereitung werden in der Regel Fleisch, Innereien und Supplemente in der berechneten Menge abgewogen. Anschließend wird die vermischte Menge wahlweise in Stücke geschnitten, zu gewolftem Fleisch verarbeitet oder auch püriert. Besonders beliebt ist dabei die Gabe von Rohkost unterschiedlicher Konsistenz.

Besonderheiten der Zubereitung

Besonders wichtig ist es, bei der Zubereitung auf die Hygiene zu achten, denn in Rohkost können sich Keime und Bakterien besonders gut vermehren. Die gründliche Reinigung der Schneidebretter, Messer und Schalen ist dabei genauso wichtig wie die Händehygiene.

Einmalhandschuhe und Küchentücher können die Reinigung erleichtern. Zudem sollte auch das Fleisch gründlich abgespült werden, denn Keime wie Salmonellen verbreiten sich besonders gerne auf der Fleischoberfläche. Wird die Oberfläche vor der Gabe gereinigt, lässt sich die Keimanzahl und damit die Möglichkeit einer Erkrankung deutlich verringern.

Durch die Rohfütterung kann der Befall von Parasiten und Würmern bei Katzen begünstigt werden. Allerdings lässt sich das Risiko abmildern, indem das Fleisch zuvor eingefroren wird. Die meisten Würmer und Parasiten können bei Minustemperaturen nicht mehr überleben und auch Wurmeier sterben häufig ab.

Zusätzlich kann es hilfreich sein, nur Fleisch zu verfüttern, welches auch für den menschlichen Verzehr geeignet ist.

Das Einfrieren des Fleisches tötet allerdings nicht alle gefährlichen Erreger ab. Der Aujeszky-Virus wird zum Beispiel erst nach 36 Tagen im Gefrierfach abgetötet. Deshalb sollte Schweinefleisch, wie bereits zuvor erwähnt, nicht für den Rohverzehr verwendet werden.

Nicht für den Verzehr geeignet sind zudem gegarte Knochen. Dabei ist zu beachten, dass Knochen bereits garen, wenn sie in der Mikrowelle aufgetaut werden. Durch diesen Garprozess können sie splittern, wodurch sich das Tier daran verletzten kann.

Nützliche Utensilien zur Zubereitung des Rohkost-Katzenfutters

Da du beim Barfen das Futter für deine Katze in der Regel selbst zubereiten musst, benötigst du von Beginn an eine gute Ausstattung. Zu den nützlichen Utensilien zählen zum Beispiel:

  • Scharfe Messer zum Zerteilen der Fleischstücke
  • Fleischwolf zur leichten Zubereitung von gewolftem Fleisch
  • Mörser, mit dem sich Supplemente zerstoßen lassen
  • Mehrere Schüsseln
  • Schneidebretter (zum Beispiel aus festem Holz)
  • Küchen- und Feinwaage (durch eine Einteilung in 0,01 Gramm Schritten kannst du selbst kleinste Mengen abwiegen)
  • Gefrierdosen zur Aufbewahrung
  • Ausreichend Platz in der Tiefkühltruhe
  • Küchenhammer und Küchenbeil für feste Knochenteile
  • Geflügelschere

Beim Kauf solltest du darauf achten, dass sich alle Utensilien leicht reinigen lassen, damit sich Reste und selbst Keime leicht entfernen lassen. Bei Schneidebrettern haben sich zum Beispiel Varianten aus Kiefernholz und ähnlichen Hölzern besonders gut bewährt, denn das Material wirkt im Gegensatz zu Kunststoff antibakteriell. Diese Wirkung ist auch von anderen Hölzern, beispielsweise von Eichen- oder Lärchenholz, bekannt.

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Vorteile gegenüber konventionellem Dosen- und Trockenfutter

Der entscheidende Vorteil vom Barfen gegenüber der Gabe von konventionellem Dosen- und Trockenfutter liegt sicherlich darin, dass du stets genau weißt, was du deiner Katze fütterst. Auf Zusatzstoffe und unnötige Inhaltsstoffe kannst du vollständig verzichten.

Das bietet dir die Möglichkeit, nicht nur die Futtermenge optimal anzupassen, sondern auch die Zusammensetzung. In vielen Fertigfuttermitteln wurden nicht nur schädliche Zusätze wie Farbstoffe, Lockstoffe wie Zucker in verschiedenen Formen oder Geschmacksstoffe beigemengt, sondern oftmals wurden auch zu viele Kohlenhydrate verwendet. Katzen benötigen sie jedoch nur in geringem Ausmaß. Zu viel davon kann sogar schädlich für die Gesundheit sein.

Die Nährstoffzusammensetzung von Dosen- und Trockenfutter muss als Massenware auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Katzen zutreffen. Dadurch ist es nicht immer möglich, auf die Besonderheiten des Tieres einzugehen.

Sicherlich gibt es auch hochwertiges und ausgewogenes Futter, welches sogar für die besonderen Lebenssituationen von Katzen angeboten wird. Allerdings handelt es sich dabei nicht um rohes Fleisch, wie es von Katzen in der Natur verzehrt wird.

Sicherlich hat konventionelles Fertigfutter auch seine Vorteile. Es ist leicht in der Handhabung, lässt sich gut lagern und wird in vielen unterschiedlichen Varianten angeboten. Deshalb setzen einige Tierhalter auch auf eine Kombination aus Fertigfuttermitteln und Barfen.

Katzenernährung: Barfen statt Fertigfutter
Barf-Futter hat viele Vorteile gegenüber Fertigfutter – vor allem hast du aber die volle Kontrolle darüber, was in den Napf deiner Katze kommt!

Fertigbarf als komfortable Alternative

Rohkost muss stets sorgfältig zubereitet werden. Dies erfordert zunächst etwas Zeit und Mühe. Insbesondere in der Anfangszeit sind viele Dinge zu beachten, damit du deiner Katze das rohe Futter in der richtigen Zusammensetzung anbieten kannst. Als

Alternative zur frischen Zubereitung gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit, Fertigbarf zu verwenden. Fertigbarf wird in unterschiedlichen Fertigmischungen angeboten. Dabei handelt es sich um Rohfleischmahlzeiten. Diese wurden bereits mit Supplementen versetzt oder sie müssen je nach Produkt und Anbieter noch hinzugefügt werden.

Fertige Menüs in tiefgefrorenen Tagesportionen können zum Beispiel von Pets Deli direkt über den Onlineshop bezogen werden. Durch verschiedene Fleischsorten kannst du deiner Katze viel Abwechslung bieten und sie dennoch artgerecht ernähren.

Zusätzlich kannst du über den Onlineshop alle wichtigen Supplemente und weitere natürliche Snacks beziehen, mit welchen eine möglichst gesunde Ernährung möglich ist. Du bekommst auch ein komplettes Monatspaket samt Supplementen im günstigen Monatsabo. Damit hast du die Wahl und musst das Futter deiner Katze nicht unbedingt selbst zubereiten.

Bildquellen:

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