Wohnungskatzen: 10 Tipps für eine katzengerechte Wohnung
Reine Wohnungskatzen leben nicht in ihrem natürlichen Lebensraum. Jagen und durch die Gegend Streifen ist in der Wohnung nicht möglich, Katzen werden daher oft faul und träge. Aber auch Aggressionen können sich durch die Wohnungshaltung bilden, Kratzen und Unsauberkeit sind oft die Folge.
Wenn auch du deine Katze in der Wohnung hältst, solltest du gute Voraussetzungen schaffen, damit sich deine Samtpfote auch wohl fühlt. Wir haben hier 10 Tipps für dich zusammengetragen, wie du deine Wohnung katzengerecht gestalten kannst.
1. Klettermöglichkeiten
Katzen klettern gern, auch höher gelegene Schlafplätze sind allgemein beliebt.
Die Tiere lieben die Höhe, weil sie sich dort sicher und überlegen fühlen, aus einem Instinkt heraus. Hier sind sie vor Feinden geschützt und haben einen guten Überblick.
Schaff also genug Klettermöglichkeiten! Kratzbäume gibt es in allen Variationen und Größen. Besonders beliebt bei Katzen sind deckenhohe Kratzbäume und Modelle mit großzügigen Schlafplätzen, Höhlen oder Rollen.
Mit einfachen Regalbrettern kann man einen spannenden Kletterparcours, sogenannte “Catwalks” schaffen.
Verbinde zum Beispiel zwei Kratzbäume mit einem Brett oder bring Regalbretter so an der Wand an, dass deine Katze darauf spazieren gehen kann.
Einfache und günstige Regalbretter, zum Beispiel von Ikea, sind optimal (bei großen Katzen Traglast kontrollieren!). Aber du solltest sie etwas modifizieren, damit deine Katze auf der glatten Oberfläche nicht ausrutscht:
Beklebe die Oberflächen der Regalbretter mit einem rauen Stoff, zum Beispiel Jute oder Sackleinen. Schneide den Stoff passend aus und bring ihn mit einer Heißklebepistole fest an.
Alternativ gibt es natürlich auch fertige Kletterwände für Katzen zu kaufen.
Wenn möglich, verbiete deiner Katze nicht auf Schränke oder Regale zu springen. Eine Ausnahme bildet die Küche – Hier besteht Verletzungsgefahr durch Herdplatten und scharfe Gegenstände.
2. Kratzmöglichkeiten
Katzen kratzen mit ihren Krallen gerne an rauen Oberflächen. Das machen sie, um ihr Revier zu markieren – über Drüsen unter ihren Krallen sondern sie beim Kratzen ein Sekret aus, ihre Duftmarke.
Außerdem schärfen und kürzen Katzen beim Kratzen ihre Krallen. Sie wachsen nämlich stetig und würden sonst zu lang werden.
Das Kratzen ist also eine ganz natürlich Verhaltensweise der Katze.
Auch Katzen, die in der Wohnung gehalten werden müssen diesen Trieb natürlich ausleben können.
Biete in deiner Wohnung also auch genügend Kratzmöglichkeiten an, andernfalls wird deine Katze garantiert an Tapete, Möbeln oder Sofa kratzen.
Kratzbäume sind die beste Lösung, denn hier kann deine Mieze sowohl kratzen als auch klettern.
Zusätzlich kannst du ein paar Kratzbretter an der Wand anbringen.
Biete deiner Katze auch verschiedene Materialien zum Kratzen an, zum Beispiel Sisal und Pappe (Scratchpad). Katzen kratzen auch gerne in unterschiedlichen Stellungen, also an vertikalen und horizontalen Flächen.
Wenn deine Katze an verbotenen Stellen wie zum Beispiel dem Sofa kratzt, biete in unmittelbarer Nähe dieser Stelle eine legale Möglichkeit an. Setze Katzenminze ein um diese noch attraktiver zu machen. Kratz auch selbst einmal an einem Kratzbrett, damit animierst du deine Katze, die selbe Stelle selbst einmal zu nutzen.
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3. Immer mindestens im Doppelpack
Gerade wenn du öfters mal nicht zu Hause bist, wird deiner Katze so ganz allein schnell langweilig.
Da hilft alles Spielzeug nicht, es muss eine zweite Katze her. Im Doppelpack können Katzen sich besser selbst beschäftigen:
Spielen, Toben, gegenseitiges Putzen und andere Interaktionen unter Katzen machen das Wohnungskatzen-Leben sehr viel schöner!
Ob es jetzt zwei Kater, zwei Katzen, ein Pärchen, eine junge und eine ältere oder zwei gleich alte Katzen sind – Katzen finden in den meisten Fällen nach einer gewissen Eingewöhnungszeit immer zueinander und werden sich mit der Zeit nicht nur aneinander gewöhnen sondern regelrecht Freunde werden.
4. Spielzeug!
Katzen haben einen starken Spiel- und Jagdtrieb, den Sie in der freien Natur natürlich besser ausleben können als in einer Wohnung. Da hilft bei in der Wohnung gehaltenen Katzen nur Katzenspielzeug und viel Zeit zum Spielen.
Katzenangeln sind perfekt für das gemeinsame Spiel geeignet. Bällchen, kleine Mäuse aus Sisal oder Ähnliches eignen sich auch zum alleine Spielen. Optimal für die Selbstbeschäftigung von Wohnungskatzen ist auch eine Ballschiene oder ein Katzentunnel geeignet.
Intelligenzspielzeug für Katzen, wie zum Beispiel Fummelbretter, trainieren das Köpfchen einer Samtpfote – auch das ist wichtig für das Wohlbefinden.
Um es noch einmal zu erwähnen: Das beste “Spielzeug” für eine Katze ist eine zweite Katze. So sind in der Wohnung gehaltene Katzen agiler und glücklicher.
Achte beim Spielzeug auf Farbechtheit, bekömmliche Materialien und verschluckbare Kleinteile!
Oftmals suchen sich Wohnungskatzen ihr Spielzeug selbst aus. Haargummis, Wattestäbchen, Flaschendeckel oder die Kugeln vom Weihnachtsbaum sorgen für mehr Interesse als so manches teures Katzenspielzeug aus dem Fachgeschäft.
Verbiete deiner Katze wenn es geht nicht das Spielen mit solchen Gegenständen!
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5. Katzengras
In freier Wildbahn streifen Katzen lose Haare an Ästen und Gräsern ab. Beim Putzen bleiben also weniger Haare an der Zunge hängen und werden verschluckt.
Das bedeutet nicht nur, dass du deine Katze öfters mal bürsten solltest, auch Katzengras ist hilfreich um Haarballen “oben herum” wieder ausscheiden zu können:
Bei Bedarf knabbern Katzen ein paar Halme Katzengras, wodurch sie die Haarballen erbrechen können.
Sammeln sich zu viele Haare im Magen der Katze, kann das zu einem lebensgefährlichen Magenverschluss führen – das Erbrechen ist bei Katzen in diesem Fall also sinnvoll (wenn auch nicht gerade lecker anzusehen).
Auch Malzpaste solltest du deiner Katze ab und zu verabreichen, mit Ihrer Hilfe kann ein Teil der Haare über den Darm ausgeschieden werden.
6. Katzenfernsehen
Katzen beobachten gerne, deswegen sind Liegeplätze am Fenster besonders beliebt. Ermögliche deiner Katze den Zugang zu den Fensterbrettern, damit sie diesem beliebten Zeitvertreib, auch “Katzenfernsehen” genannt, nachgehen kann.
Du kannst das Lieblingsfenster deiner Katze zusätzlich mit einer gemütlichen Fensterliege oder einer Katzenhängematte ausstatten. So förderst du das “Hobby” deiner Katze und bescherst ihr einen neuen Lieblingsplatz.
7. Gerüche der Freiheit
Ist dir auch schon aufgefallen, dass Katzen gerne an Schuhsohlen riechen? Sie finden die Gerüche von draußen sehr spannend!
Bring deiner Katze doch einfach mal ein paar saubere Blätter, einen Tannenzapfen oder Stöckchen aus der Natur mit – sie wird gerne daran riechen, außerdem sind es auch oft beliebte Spielzeuge.
Achte aber bitte darauf, dass auch Wohnungskatzen regelmäßig geimpft werden sollten, da solche Naturgegenstände Krankheitserreger oder Parasiten enthalten können – gleiches gilt übrigens auch für deine Schuhe!
Barfen, Trockenfutter oder Dosenfutter? Tatsache ist: Eine falsche Ernährung kann zu Krankheiten und einem Mangel an Energie führen.
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8. Katzenklos
Katzen sind sehr reinliche Tiere, das gilt auch für das Verrichten ihres Geschäfts.
Bei in der Wohnung gehaltenen Katzen gibt es leider oft Probleme mit Unsauberkeit – dabei musst du dich nur an ein paar Regeln halten:
- Immer mindestens ein Katzenklo mehr als Katzen
- Verwende große Katzentoiletten ohne Deckel – ansonsten staut sich darunter der Gestank und deine Katze verweigert das Klo
- Wechsle möglichst nicht die Sorte Katzenstreu wenn sich deine Katze daran gewöhnt hat
- Benutze kein Katzenklodeo, duftende Katzenstreu oder parfümierte Reiniger – diese Fremdgerüche irritieren deine Katze
- Stelle die Katzenklos an ruhigen und sichtgeschützten Stellen auf
- Stelle die Katzenklos nicht alle nebeneinander auf, vor allem wenn du mehrere Katzen hast
- Sammle Kot und Urinklumpen täglich mit einer Streuschaufel raus
- Mache mindestens alle 2 Wochen eine Grundreinigung mit heißem Wasser und einem geruchsneutralen Katzenkloreiniger
- Wenn deine Katze einmal irgendwo in der Wohnung hinpinkelt, musst du den Katzenurin Fleck richtig behandeln, damit kein Geruch zurückbleibt. Ansonsten wird sie die Stelle mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut benutzen.
9. Rückzugsmöglichkeiten
Manchmal wollen Katzen einfach für sich sein, sie suchen sich dann ein ruhiges Plätzchen. Eine katzengerechte Wohnung sollte mehrere solcher Rückzugsorte bieten.
Je nach Vorliebe und Befinden suchen sie sich höhlenartige, warme, oder höher gelegene Orte aus.
Ein Kissen auf dem Fensterbrett (im Winter am besten direkt über der Heizung), eine kuschelige Katzenhöhle oder ein Fach im Kleiderschrank sind geeignet.
Aus einem großen Pappkarton kannst du ganz einfach ein beliebtes Katzenhaus basteln: Schneide einfach mit einem Messer einen Eingang hinein, durch den deine Katze passt. Auch kleine Fenster sind für Stubentiger interessant.
Natürlich kannst du dir auch die Mühe machen und den Karton bekleben oder bemalen – meiner Erfahrung nach halten diese Katzenhäuser aber nicht lang, da sie auch gerne zum Kratzen genutzt werden…
Wenn Katzen einen Ort immer wieder aufsuchen wenn sie ihre Ruhe wollen, dann sollte dieser auch dauerhaft beibehalten und respektiert werden.
Katzenminze oder Pheromone können dafür sorgen, dass sich Katzen an solchen Orten noch wohler fühlen.
10. Sicherheit
Last but not least! Zu einer katzengerechten Wohnung gehört natürlich auch die Sicherheit.
- Sorge dafür, dass deine Katzen nicht an giftige Substanzen oder für sie giftige Pflanzen kommen kann.
- Auch Stromkabel sollten so verlegt werden, dass sie nicht zum Knabbern anregen.
- Vorsicht auch vor gekippten Fenstern, Katzen können darin hängen bleiben und durch Schäden an den inneren Organen sogar sterben, wenn sie nicht schnell genug befreit werden!
- Wenn deine Katze auf den Balkon darf, dann sichere ihn gut ab. Dafür gib es spezielle Katzengitter und Netze.
Entwickle ein Auge dafür, was zu einer Gefahr für deine Katze werden kann.
Lesetipps:
Bildquellen:
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Ich bekomme demnächst ein junges Kätzchen und weiss nicht so recht ob das gut geht, in meiner Wohnung. Meine Frage besteht eher darin, ob das Kätzchen ohne Spielgenosse (noch ein anderes Kätzchen) auskommen kann.
Reine Wohnungskatzen sollten immer mindestens zu zweit sein, ein Mensch ist kein Ersatz für einen Artgenossen. Langeweile und psychesche / seelische (ja, Tiere haben eine Seele!) Probleme können die Folge einer “Einzelhaft” sein.
Ich finde die Tipps an sich sehr gut. Ich bin gelernte Tierpflegerin für Tierheim/Tierpension und habe auch selbst eine Katze. Ich kann die meisten Tipps nur befürworten.
Jedoch würde ich immer sagen, dass man dieses “immer zu zweit halten” erstens von dem Platz in der Wohnung und von der Katze selbst abhängig machen sollte. Jede Katze hat ihren eigenen Charakter und man sollte bedenken das es auch sein kann, dass die Katze keine/keinen Spielkamaraden möchte. Es gibt Charaktere die sind von Anfang an Einzelgänger und da sind Artgenossen Stress. Auch wenn die Wohnung noch so groß ist und man ihnen noch so viel Zeit lässt gewöhnen sie sich nicht an den/die Andere. Es wird höchstens geduldet. Ich würde das immer von der Katze abhängig machen. Es geht schließlich um ihr wohl. Wenn man also überlegt sich vielleicht eine 2. anzuschaffen immer vorher die Katze “fragen” ob und wen sie gut findet. Man kann in Tierheimen seine Katze mitbringen dann kann sie auf neutralem Boden sie ihren Partner/Partnerin selbst aussuchen oder eben nicht.
Aber sonst finde ich die Tipps sehr gut und hilfreich.
Hallo Fini,
vielen Dank für diesen wirklich tollen Kommentar.
Auch ich teile mein Leben/meine Wohnung seit fast 20 Jahren immer mit einem “Einzelprinzesschen” und habe nicht den Eindruck, dass sie in irgendeiner Art und Weise “gestört” gewesen wäre bzw. aktuell wäre.
Wie es dazu kam, dass ich mich ganz bewusst für Einzelkatzen entschieden habe, möchte ich gerne erläutern und bei allem Verständnis für den Tierschutz, der mir sehr am Herzen liegt, an den gesunden Menschenverstand appellieren:
Meine erste Katze “Cleo” kam 1996 als 5-jähriges Notfellchen zu mir, weil das kleine Kind ihrer bisherigen Halterin angeblich eine Allergie entwickelt hätte. Ob das so stimmt, kann ich nicht beurteilen, da ich über keinerlei medizinische Kenntnisse verfüge. Die Umstände, wie “Cleo” jedoch ursprünglich zu dieser Frau kam, lassen mir heute noch – nach 20 Jahren – die Haare zu Berge stehen: “Cleo” wurde von einem angeblichen “Züchter” im Alter von 6 Wochen!!! an die Frau übergeben. Und sie machte vom ersten Moment an alles falsch, was nur falsch zu machen war. Vollzeit berufstätig, war die Katze vom ersten Tag allein. Spiel, Spannung, Spaß, Schmusen, Liebhaben fand nur abends statt. Eine 2. Katze? Nö, wozu denn? Kontakt zu anderen Menschen? Wird doch völlig überbewertet.
Nach einiger Zeit verliebte sich die Frau und schleppte kurzerhand einfach einen kastrierten Kater an. “Cleo” hatte bis dato kein bisschen Sozialverhalten gegenüber anderen Katzen gelernt und verprügelte den armen Neugang. Also 1. Kater weg und es dauerte nicht lange, bis der 2. Kastrat die dramatische Bühne betrat. “Cleo” prügelte, “Cäsar” prügelte zurück.
Als trauriger Höhepunkt kam besagtes Baby und “Cleo” wurde schlussendlich regelrecht depressiv. Nach 5 Jahren war dann endlich Schluss mit dieser Hölle und ich kam ins Spiel: ebenfalls in Vollzeit berufstätig, ohne Partner – ich hatte damals eine sehr traurige Trennung hinter mir und schlicht die Sch… von den Kerlen gestrichen voll. “Cleo” verlagerte ihre Fixierung fortan völlig auf mich und ergriff bei Besuch von Familie und/oder Freunden die Flucht. Daran sollte sich für die folgenden 10 Jahre nichts ändern.
Was musste ich mir in dieser Zeit nicht alles anhören: Die Katze hat ja ‘nen Knall. Die ist ja total gestört. Aber niemand, wirklich niemand!, wollte sich die bisherigen traurigen Lebensumstände von “Cleo” anhören. Daran hat auch 10 Jahre nach ihrem Tod nichts geändert. Mir sind vor allem die schönen Momente mit meinem “Hexchen” in Erinnerung geblieben.
Ja, auch bei mir waren die Lebensumstände für eine Katzenhaltung nicht wirklich optimal: die ersten beiden Jahre bis 1998 lebten wir auf ca. 45 qm im 4. OG eines Altbaus ohne Aufzug und ohne Balkon. Aber schön und gemütlich wars und das lasse ich mir auch nicht ausreden. Bis zum 25. September 2006 lebten wir dann in einer EG-Wohnung mit ca. 55 qm und Balkon, den ich allerdings aufgrund der Engstirnigkeit der Eigentümergemeinschaft nicht mit einem Netz absichern durfte. Also war ein begrenzter Freigang schlichtweg nicht möglich. Da “Cleo” bisher noch nie Freigang in einen Garten hatte und/oder auf die Straße gedurft hatte, war das also kein Thema. Zumal mir kurz nach unserem Umzug auch noch eine Nachbarkatze vors Auto lief…
Am 24. September 2006 brach “Cleo” sich im Alter von nunmehr 15 Jahren das rechte Beinchen und musste am nächsten Abend mit Hilfe unserer Haustierärztin über die Regenbogenbrücke gehen. Es tut auch nach so langer Zeit noch immer so unglaublich weh! “Cleo” war das erste Haustier, für das ich die alleinige Verantwortung übernommen hatte. Ja, ich habe bestimmt sehr viele Fehler gemacht, dafür bin ich schließlich ein Mensch. Und Menschen machen nun mal Fehler. Es wäre schlimm, wenn nicht.
Aufgrund des Schocks, dass ich meine langjährige “Gefährtin” verloren hatte, wollte ich zunächst nichs mehr von Katzen wissen und machte in einer Tabularasa-Aktion Ordnung: Kratzbaum, Klo, Bettchen, Näpfe etc. flogen noch am gleichen Abend in die Mülltonne. Ok, hört sich ziemlich radikal an, war für mich aber lebensnotwendig, um wieder zur Ruhe zu kommen. Die ständige Erinnerung hätte mich regelrecht erdrückt.
1,5 Wochen später, am 2. Oktober 2006, entdeckte ich “Laura” auf einer Vermittlungseite einer Katzennothilfe in La Gomera: “Laura”, ca. 6 Monate, lebte in einer Pflegefamilie mit 4 weiteren Katzen und 2 Hunden. Das ging nicht gut, da “Laura” sich als Chefin aufspielte und alles (Menschen, Futter, Spielzeug, Schlummerplätzchen) für sich allein beantspruchte. Logisch, dass die “Altbande” sich das nicht lange gefallen ließ und “Laura” schlichtweg mobbte. Hieß in der Konsequenz, “Laura” wurde nur als Einzelkatze vermittelt. Kam mir sehr entgegen. Am 3. Oktober fuhr ich zur Pflegemama und fand meinen ersten Eindruck vom “Engelchen” bestätigt. “Laura” kam sofort neugierig angetappst, schnüffelte an mir und wir zwei gehörten zusammen. Es war schlicht Liebe auf den ersten Blick! Am 4. Oktober fuhr ich nochmals zur Pflegemama, dieses Mal in Begleitung des Kennels und seither sind wir eher mehr als weniger ein Herz und eine Seele – ok, Reibungspunkte gibts immer und “Laura” hat mich schlichtweg perfekt nach ihren Wünschen dressiert. Bei meiner Mutter funktionierte diese Taktik übrigens auch sofort und sie lässt sich bis heute vom “Katzenenkelchen” nach Herzenslust manipulieren.
“Laura” lebt nun seit 10 Jahren bei mir ohne Kontakt zu anderen Katzen und auch bei ihr habe ich nicht den Eindruck, dass sie diesen vermisst. Auch kann ich keine Wesenstörungen wie Unsauberkeit, aus lauter Langeweile die Wände, Türen und/oder Fenster zerkratzen feststellen. Ich bin noch immer in Vollzeit berufstätig und unsere heutige Wohnung hat nicht mal mehr einen Balkon. Sie darf ihre mehrmals täglichen Kontrollgänge in allen Zimmer machen, sie wird mittels Fummelbrett geistig fit gehalten. Spielen? Bälle jagen? Kann Katze das fressen? Sie denkt tatsächlich so.
Ich höre schon den kollektiven Aufschrei, wie ich so verantwortlungslos sein kann. Noch einmal der Appell an das menschliche Gehirn: “Laura” kannte es von Beginn nicht anders. Ein Zusammenleben mit Artgenossen war und ist für sie schlichtweg nicht praktikabel. Wozu einem Lebewesen mit aller Gewalt etwas aufzwingen, was nach persönlicher Beobachtung einfach nicht passt? Und noch etwas möchte ich zu bedenken geben: das Zusammenleben mit Tieren ist auch mit immensen Kosten verbunden, von der Platzfrage mal ganz abgesehen. Apropos Platzfrage!
Es wird immer wieder kolportiert, dass eine Katze 2!!! Toiletten (1 für das kleine Geschäft, 1 für das große) benötigen würde. Kann mir bitte mal einer schlüssig erläutern, wie das in einer 45 qm-Wohnung funktioniert? Kann mir bitte mal einer ganz logisch erklären, wie in einem Winzbad von gerade mal 4 qm mehrere Katzenklos gleichzeitig untergebracht werden sollen? Besonders attraktiv ist der Anblick nämlich nicht – weder für die menschlichen Bewohner noch für deren Besucher. Und jetzt spinne ich den Gedanken noch weiter: 2 Katzen = 3 Klos. Logik? NULL! NADA! NIENTE!
Und jetzt zu der Kostenfrage: hochgerechnet auf 1 Jahr kostet eine einzelne Katze ca. 600 EUR. Darin eingerechnet sind Futter und Streu mit ca. 50 EUR pro Monat und die jährliche Kombiimpfung mit ca. 90 EUR pro Jahr. Noch nicht berücksichtigt in dieser Rechnung sind die “Nebenkosten” beim Tierarzt. Genau wie wir Menschen kann immer ein medizinischer Notfall eintreten, der locker mehrere 100 EUR oder sogar 1.000 EUR kosten kann. Und jetzt multipliziert dieses Beispiel mit 2. Klingelt’s? Die meisten Tier-“Eltern” verfügen über ein Einkommen, dass gerade so die laufenden Lebenshaltungskosten (Miete, Strom, Telefon, eventuell Kreditabzahlung, Unterhalt für Kinder und/oder pflegebedürfte Eltern?, Hausratversicherung, Auto und was weiß ich, was sonst so jeder zu tragen hat) abdeckt. Ab und zu ist auch mal ein Extrateil für einen selbst drin.
Und wieder höre ich die Argumente, dass man unter diesen Voraussetzungen halt kein Tier bei sich aufnehmen darf. Rein wirtschaftlich betrachtet vollkommen richtig. Rein emotional vertrete ich eine völlig andere Einstellung. Tiere sind in unserer immer hektischer werdenden Welt voller Globalisierung und Digitalisierung häufig die einzigen Sozialpartner des Menschen. Viele Menschen sind heute nicht mehr in der Lage, mit anderen Menschen auf vernünftige Art und Weise umzugehen. Es ist ihnen schlicht die verbale Kommunikationsfähigkeit verloren gegangen. Menschliche Nähe wird heute von vielen als etwas Schreckliches empfunden. Die alten Familienstrukturen mit 3 oder 4 Generationen, in denen aufeinander Verlass war, gibt es heute so gut wie nicht mehr: schon in meiner Kindheit war die stundenweise Betreuung durch die Oma und/oder Tante nicht mehr gegeben. Familienverbände im mehr oder weniger klassischen Sinn gibt es nicht mehr. Folglich schaffen sich viele Menschen eine regelrechte “Ersatzfamilie”. Und hier kommt der Deutschen liebstes Haustier, nämlich die Katze, ins Spiel.
Bevor nun also kübelweise Vorwürfe über mir ausgekippt werden, denkt bitte erst mal nach.
Schoen geschrieben , mir gefällt´s und ich werde mir auch einiges zu herzen nehmen =D
Hallo 🙂 Ich bin Studentin & lebe mit meinem Freund in einer 60qm Wohnung in Wien. Ich bin mit Katzen aufgewachsen und wir haben uns nun dazu entschieden, uns eine Katze anzuschaffen. Wir werden einer älteren Katze aus dem Tierheim ein Zuhause bieten, da diese meist ignoriert werden, weil fast jeder bloß eine Babykatze möchte. Jetzt ist die Frage, ob es wirklich nicht gut für die Katze ist, sie alleine zu halten? Meist sind wir zuhause, es gibt allerdings auch Tage/Nächte an denen wir nicht daheim sein werden. Nächsten Frühling ziehen wir in eine größere Wohnung und werden uns dort auch eine zweite Katze anschaffen. Ist dieses 3/4 Jahr für eine alte Katzenlady nicht tragbar, wenn sie alleine ist?
Ich habe einen Kater,12 Jahre alt.
Er lebt zu 90 % in der Wohnung.
Er hat sich etwas tolles ausgedacht.
Jede Nacht pinkelt er gegen den Bildschirm meines Fernsehers.
Ich schalte das Gerät schon jede Nacht aus, um einen Kurzschluss zu verhindern.
Außerdem decke ich jede Nacht den Bildschirm mit einem Badetuch ab.Aber das hilft auch nicht.Dann pinkelt er eben gegen das Badetuch.
Ich weiss nicht mehr,was ich noch tuen kann.
Ein Katzenkloo mit Katzenstreu ist vorhanden ,aber das benutzt er nur für das große Geschäft.
Katzenspray habe ich auch schon probiert ,aber das hilft auch nicht.
Was kann ich noch gegen diese Schweinerei tun ?.
Haha! Das ist ja verrückt!
Du solltest dir ein zweites Katzenklo anschaffen. Wundert mich, dass du das noch nicht gehört oder gelesen hast. Klar, es gibt Katzen, die nur ein Klo benutzen, aber die meisten Katzen erledigen Geschäft Nummer 1 gern an einem anderen Ort als Geschäft Nummer 2. 😉
Überall reden Katzenbesitzer von der Daumenregel: Anzahl der Katzen + 1 = Anzahl der Katzenklos
Versuch mal Futter vor den Fernseher zu stellen 😉 Katzen pinkeln eigentlich nicht wo sie fressen (Ausnahmen gibt es immer, aber grundsätzlich eigentlich nicht)
„Reine Wohnungskatzen leben nicht in ihrem natürlichen Lebensraum. Jagen und durch die Gegend streifen ist in der Wohnung nicht möglich, Katzen werden daher oft faul und träge.
Aber auch Aggressionen können sich durch die Wohnsituation bilden, Kratzen und Unsauberkeit sind oft die Folge.“
Diese Aussagen sind m. E. entscheidend.
Ich halte es für überhaupt nicht artgerecht, ein Tier in einer Wohnung einzusperren, wenn keine Möglichkeit für das Tier besteht, von dieser selbständig nach draußen und auch wieder zurück zu gelangen. Das ist lebenslängliche Haft! Eine Katze ist kein Mensch und gehört in die Natur! Sie kann sonst ihre Instinkte und Triebe nicht leben.
Auch noch so teure Requisiten ersetzen nicht das natürliche Umfeld eines Tieres.
Was für ein misst.habe 3katzen. Eine davon nachbars katze vom bauernhof. Lebte immer draussen. Sie kann rein und raus wie Sie möchte… und ist IMMER drinne.
Habe 1grosses katze klo für 3, passt auch super. Naja, jede katzen sind halt anders…