Warum schnurren Katzen überhaupt?
Zunächst schaffen wir einen Mythos aus der Welt: Wenn der Mensch das typische Schnurrgeräusch vernimmt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es der Katze gut geht.
Daher trifft es nicht zu, dass das Schnurren ein Zeichen für optimales Wohlbefinden ist und das Ausbleiben des beruhigenden Geräusches zwangsläufig auf Schmerzen oder eine Erkrankung hindeutet.
Der Kehlkopf einer Katze spielt eine zentrale Rolle beim Schnurren. Schnelle Muskelkontraktionen im Kehlkopf verursachen Vibrationen. Diese versetzen die Atemwege und die Luft dort in Schwingung. Die Vibrationen sind die Quelle der typischen Schnurrgeräusche.
Interessant: Katzen können beim Ein- und Ausatmen schnurren.
Die Situationen, in denen die katzentypischen Geräusche üblicherweise zu vernehmen sind, zeigen wir dir im Folgenden.
Schnurren als Form der Kommunikation
Wenn Katzen in Gegenwart ihres Besitzers oder ihrer Artgenossen schnurren, drücken sie damit ihre Zuneigung aus. Sie signalisieren, dass sie sich sicher und geborgen fühlen. Dies trägt dazu bei, eine tiefere Beziehung zu den Menschen oder zu anderen Katzen aufzubauen.
Neben dem Schnurren können Katzen Ihre Liebe noch auch verschiedenste Arten zeigen:
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Katzen zeigen Menschen ihre Liebe auf unterschiedlichste Art und Weise. Natürlich unterscheiden sich die Liebesbekundungen einer Katze sehr von denen
Schnurren zum Abbau von Stress und zur Selbstheilung
Das Schnurren wirkt auf die Katze beruhigend und hilft ihr, sich zu entspannen und Stress abzubauen sowie Schmerzen auszuhalten. Die Schnurrgeräusche stellen somit eine natürliche Entspannungsmethode dar. Untersuchungen belegen, dass die tiefen Frequenzen die Heilung von Verletzungen beschleunigen.
Ebenso gibt es Hinweise darauf, dass Artgenossen und sogar Menschen einen schnelleren Heilungsprozess zeigen, wenn sie sich in der Nähe einer schnurrenden Samtpfote aufhalten.
Aus diesen Gründen schnurren auch verletzte oder schwerwiegend erkrankte Katzen häufig.
Schnurren als Ausdruck des Wohlbefindens
Erfahrene Besitzer von Hauskatzen überrascht dieser Punkt nicht: Katzen nutzen das Schnurren als Signal, um Glück und Freude auszudrücken. Besonders häufig vernehmen Menschen die typischen Schnurrgeräusche, wenn sie ihr Haustier ausgiebig streicheln.
Katze schnurrt nicht mehr – die möglichen Gründe
Wenn die Katze nicht mehr schnurrt, ist dies für den Menschen oftmals ein Anlass zur Sorge. Ist der Stubentiger verletzt oder krank? Hat er möglicherweise sogar eine Abneigung gegen den Besitzer entwickelt?
Wenn die Katze nicht mehr schnurrt, deutet dies nicht zwangsläufig auf ein Problem hin. Denn Hauskatzen drücken ihre Zuneigung auch auf andere Weisen aus.
Die möglichen Gründe, aus denen deine Katze nicht mehr schnurrt, erklären wir dir nachfolgend.
Die Katze ist krank
Wenn deine Katze normalerweise schnurrt, das wohlige Brummen aber plötzlich ausbleibt, kommt eine Krankheit oder allgemeines Unwohlsein als Ursache infrage.
In diesen Fällen ist es wahrscheinlich, dass du weitere Anzeichen beobachtest, die dafür sprechen, dass es deinem Haustier nicht gut geht.
Dazu zählen ein vermehrtes Bedürfnis nach Ruhe, ein verändertes Fressverhalten, Veränderungen der Haut und des Fells sowie krankheitsspezifische Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder Unsauberkeit. Suche in diesen Fällen deinen Tierarzt auf, um die Ursache abzuklären.
Eine mögliche Erkrankung wäre eine Entzündung des Kehlkopfes oder der oberen Atemwege. Die Vibration des Schnurrens wäre dann zu schmerzhaft.
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Wichtig ist es zu beachten, dass Katzen sich ihr Unwohlsein nicht immer anmerken lassen, sondern viele Stubentiger ziehen sich einfach vermehrt
Die Katze leidet unter Stress
Veränderungen können bei Katzen zu Stress führen. Katzenhalter beobachten oft, dass ihre Stubentiger nicht mehr schnurren, wenn ein Umzug stattgefunden hat. Andere Auslöser sind zum Beispiel fremde Personen im Haushalt, Lärm oder eine allgemeine Unruhe aufgrund familiärer Turbulenzen, die die Halter betreffen. Katzen sind sensible Tiere, die feinfühlig auf ihre Umwelt reagieren.
Haben sich die Stubentiger an die Situation gewöhnt oder ist die Ruhe ins Zuhause zurückgekehrt, sollte die Samtpfote bald wieder schnurren.
Die Katze lebt sich noch ein
Katzenhalter, die eine neue Katze bei sich aufgenommen haben, sorgen sich oft, wenn das Tier nicht schnurrt. Häufig fragen sie sich, ob sich der ins Haus geholte Mitbewohner unwohl fühlt oder an einer unbekannten Krankheit leidet.
In den meisten Fällen besteht kein Grund zur Beunruhigung: Katzen brauchen eine Weile zur Eingewöhnung, um sich in einer neuen Familie zurechtzufinden. Wenn sie Vertrauen in ihre Besitzer gefasst haben, äußern sie ihre Zuneigung durch das wohlige Schnurren.
Manchmal ist Geduld gefragt: Bei einigen Katzen vergehen Wochen, Monate oder sogar Jahre, bis erstmals das angenehme Brummen zu vernehmen ist. Dies ist hauptsächlich bei Tieren der Fall, die negative Erfahrungen im Umgang mit Menschen gemacht haben.
Es geht auch ohne Schnurren – so drücken Katzen ihre Zuneigung aus
Das Kommunikationsverhalten der Samtpfoten ist äußerst vielseitig, sodass sie ihre Zuneigung und ihr Wohlbefinden auf verschiedene Weisen ausdrücken können:
- Die Katze sucht deine Nähe oder legt sich auf dich.
- Wenn du ihr das Kinn kraulst, hebt sie ihren Kopf an und drückt ihn an deine Hand.
- Sie streicht um deine Beine.
- Deine Katze blinzelt dir zu, ohne dabei eine angespannte Körperhaltung einzunehmen.
Schon gewusst? Manche Katzen können nicht schnurren
Gelegentlich warten Katzenhalter vergeblich darauf, dass ihre Katze das erste Mal schnurrt. In diesen Fällen kann eine anatomische Fehlbildung der Stimmbänder der Grund sein. Diese ist in der Regel unbedenklich und hat keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Katze.
Fazit
Wenn die Katze nicht schnurrt, ist dies in den meisten Fällen kein Grund zur Beunruhigung. Selten deutet das ausbleibende Schnurren auf eine Erkrankung hin. Dies gilt hauptsächlich dann, wenn andere Symptome und Änderungen im Verhalten darauf hindeuten, dass es deiner Katze nicht gut geht.
Katze schnurrt nicht – häufige Fragen
Warum schnurrt meine Katze nicht?
Es gibt verschiedene Gründe, aus denen eine Katze nicht schnurrt. Möglicherweise ist sie gestresst, krank oder zeigt ihre Zuneigung zu dir auf eine andere Weise. Manche Hauskatzen können aufgrund einer Fehlbildung der Stimmbänder nicht schnurren.
Sollte ich mir Sorgen machen, wenn meine Katze nicht schnurrt?
In den meisten Fällen sind harmlose Gründe dafür verantwortlich, dass deine Katze nicht schnurrt. Beobachtest du Veränderungen im Verhalten deines Stubentigers, frisst er weniger oder zeigt er spezifische Symptome wie Durchfall oder Erbrechen, suchst du einen Tierarzt auf.
Was kann ich tun, wenn meine Katze nicht schnurrt?
In den meisten Fällen führt Stress oder eine Veränderung in der Umgebung dazu, dass eine Katze nicht schnurrt. Wenn der Tierarzt keine Krankheit feststellen kann, solltest du versuchen, das Wohnumfeld angenehmer zu gestalten, deine Samtpfote von unruhigen Situationen fernzuhalten oder ihr mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Wie bringe ich meine Katze zum Schnurren?
Wenn du deine Katze streichelst, mit ihr spielst oder ihr ein Leckerli gibst, schnurrt sie oft. Gib deinem Haustier ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, um ihr Stresslevel zu reduzieren.
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