Von Rolligkeit bis Paarungszeit: Fortpflanzung bei Katzen verstehen
Sie sind meist nicht zu überhören – liebeshungrige Kater, die lautstark um eine rollige Katzendame werben und den sprichwörtlichen Katzenjammer durchleben. Auch die Fruchtbarkeit von Katzen ist bemerkenswert. Als Katzenbesitzer solltest du dich daher über das Paarungsverhalten der Samtpfoten schlaumachen. Wirf mit uns einen Blick in die faszinierende Welt der Fortpflanzung bei Katzen!
Geschlechtsreife bei Katzen: Wenn Kätzchen in die Pubertät kommen
Die Geschlechtsreife kennzeichnet einen wichtigen Schritt am Weg vom Kitten zur ausgewachsenen Katze. Ab diesem Zeitpunkt können die Samtpfoten selbst für Nachwuchs sorgen. Wie kannst du erkennen, ob es bei deinem Liebling so weit ist?
Kleine Kater werden in der Regel mit acht bis zehn Monaten geschlechtsreif. Bei weiblichen Katzen tritt die erste Rolligkeit mit sechs bis zwölf Monaten auf. Diese Faustregeln gelten für normale Hauskatzen und können individuell abweichen.
Sowohl das Körpergewicht als auch die Felllänge haben Einfluss darauf, wann Katzen geschlechtsreif werden. Meist setzt die Pubertät ein, wenn die Tiere ungefähr 80 % ihres endgültigen Gewichts erreicht haben. Langhaarige Katzen ticken hier anders – bei ihnen kann es bis zu zwei Jahre bis zur Geschlechtsreife dauern. Orientalen hingegen sind früh dran und oft schon mit vier Monaten geschlechtsreif.
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Dass dein Kätzchen geschlechtsreif wird, macht sich vor allem durch Änderungen im Verhalten bemerkbar. Die kleine Kätzin ist plötzlich nicht wiederzuerkennen, und der halbwüchsige Kater beginnt zu markieren und verströmt einen strengen Geruch. Erfahre mehr darüber, wie sich die paarungsbereiten Samtpfoten verhalten.
Rolligkeit bei Katzen: Die Anzeichen
Äußerlich ist einer weiblichen Katze nicht anzusehen, ob sie rollig ist. Dafür zeigt sich ihre Paarungsbereitschaft umso deutlicher an ihrem auffälligen Verhalten.
Die Rolligkeit beginnt mit der sogenannten Vorbrunst, die ein bis zwei Tage dauert. In dieser Phase ist die Katze plötzlich sehr verschmust, anhänglich und miaut mehr als üblich. Ab dem dritten Tag der Rolligkeit setzt die Brunst ein, die Hauptphase der Rolligkeit. Ihre Paarungsbereitschaft zeigt die Katze auf verschiedene Weise:
- Lautes Miauen: Mit Schreien und Rufen versucht die Mieze, einen Kater anzulocken.
- Streifzüge: Auf der Suche nach einem Kater begeben sich rollige Katzen oft auf tagelange Ausflüge und sollten daher im Haus behalten werden.
- Häufiges Reiben: Rollige Katzen reiben und streichen besonders ausgiebig an Kanten, Gegenständen und Beinen.
- Herumrollen: Die paarungsbereite Katze rollt sich häufig auf dem Rücken hin und her.
- Deckposition: Rollige Katzen nehmen immer wieder die Paarungsposition ein. Dabei duckt sich die Katze auf die Vorderpfoten und reckt das Hinterteil nach oben. Sie trippelt mit den Hinterbeinen und drückt den Rücken durch, wobei der Schwanz zur Seite gelegt wird.
- Unruhe und Appetitverlust: In der anstrengenden Zeit der Rolligkeit hat die Katze oft wenig Appetit und ist oft unruhig.
Die Rolligkeit dauert so lange an, bis die Katze gedeckt wird, oder endet ohne Paarung nach ungefähr zwei bis drei Wochen. Nach wiederum drei Wochen kann die Katze erneut rollig werden, und das Spektakel beginnt von vorne. Bei weiblichen Katzen kann die Rolligkeit bis ins hohe Alter auftreten.
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Das Paarungsverhalten von Katern
Mit der Geschlechtsreife setzt bei Katern das katertypische Verhalten ein. Dazu gehört das Markieren ihres Reviers mit markanten Urinspritzern. Nicht nur im Freien, sondern auch in der Wohnung und auf Möbeln hinterlassen sie die unangenehm riechenden Geruchsmarken.
Unkastrierte Kater streifen auf der Suche nach einer rolligen Katze weit umher. Werden sie fündig, dann markieren sie auch dort ihr Revier und versuchen, Nebenbuhler zu vertreiben. Kämpfe um Weibchen können bei Katern heftig ausfallen, und es kann auch Blut fließen. Nicht nur schwere Verletzungen sind dabei eine Gefahr, auch Krankheiten können dabei übertragen werden.
Geschlechtsreife, unkastrierte Kater sind jederzeit zur Paarung bereit. Nehmen sie die Nähe einer rolligen Katze wahr, dann setzen verliebte Kater alles daran, die Gunst der Katze zu gewinnen und sich mit ihr zu paaren. Die Katzendame wird tagelang verfolgt und mit lautem Gesang umworben. Wem sie sich schlussendlich gewogen zeigt, entscheidet allerdings allein die rollige Katze.
Paarungszeit bei Katzen: Entscheidend ist das Licht
Vor allem bei Katzen, die sich hauptsächlich im Freien aufhalten, macht sich der natürliche Paarungszyklus bemerkbar. Denn weibliche Katzen werden erst rollig, wenn das Tageslicht mindestens zwölf Stunden anhält. Somit erstreckt sich die von der Natur vorgesehene Paarungszeit über die lichtintensiven Monate von Frühling bis Herbst. Dabei kann die Katze in Abständen von ungefähr drei Wochen immer wieder rollig sein, bis sie trächtig wird.
Heutzutage sind Katzen allerdings häufig Kunstlicht ausgesetzt, welches den Zyklus ebenso beeinflusst. In Wohnungshaltung können Katzen somit das ganze Jahr, auch während der lichtarmen Jahreszeit, rollig werden. Bei unkastrierten Katzen kann es dann sogar zu einer unangenehmen Dauerrolligkeit kommen.
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Zeit für Zweisamkeit: Der Deckakt bei Katzen und die Fortpflanzung
Hat der Kater mit seinem Werben Erfolg, dann darf er sich endlich seiner Angebeteten nähern und sie decken. Dazu bespringt er das Weibchen und beißt es in den Nacken, um es festzuhalten.
Der eigentliche Deckakt ist innerhalb weniger Augenblicke vorüber und endet meist mit einem lauten Protestschrei der Katze und Pfotenhieben für den Kater. Denn der Penis ist bei Katern mit kleinen Widerhaken ausgestattet, die beim Herausziehen Schmerzen verursachen. Dieser Reiz dient beim Deckakt dazu, den Eisprung bei der Katze auszulösen, ist aber schmerzhaft für das Weibchen. Trotzdem ist das unangenehme Erlebnis innerhalb weniger Minuten vergessen, und der Deckakt kann sich noch bis zu fünfmal wiederholen.
Sobald der Eisprung ausgelöst wurde, können die Eier über zwei Tage befruchtet werden. Dabei können auch andere Kater zum Zug kommen. Es ist durchaus möglich, dass ein Wurf Kitten von mehreren verschiedenen Vätern stammt.
Katzen kastrieren lassen – deshalb ist es so wichtig
Noch immer gibt es Vorbehalte gegen die Kastration von Katzen. Dabei ist die Kastration ein immens wichtiger Beitrag zum Tierschutz und zur Gesundheit von Katze und Kater.
Auch wenn kleine Kitten noch so entzückend sind – in den überfüllten Tierheimen warten bereits zahllose Kätzchen auf einen guten Platz. Wild geborene Kitten haben nur geringe Überlebenschancen und gehen häufig qualvoll an Krankheiten zugrunde.
Katzenbesitzer sollten daher dafür sorgen, dass ihre Katzen keinen ungewollten Nachwuchs in die Welt setzen können, und ihre Katze kastrieren lassen. In vielen Gemeinden Deutschlands und in ganz Österreich herrscht bereits Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen.
Die Kastration ist inzwischen ein unkomplizierter Routineeingriff für Katzen und Kater. Außerdem leistet sie einen großen Beitrag zu ihrem Wohlbefinden und ihrer Gesundheit:
- Die Tiere sind nicht mehr dem ständigen Stress durch Rolligkeit und Paarungsdrang ausgesetzt – stattdessen können sie einfach ihr Leben genießen!
- Sowohl Katzen als auch Kater werden durch die Kastration ruhiger, ausgeglichener und weniger aggressiv.
- Kater holen sich oft schwere Verletzungen oder Krankheiten bei Kämpfen, was sich durch eine Kastration vermeiden lässt.
- Das Risiko von hormonell bedingten Erkrankungen sowie Krebserkrankungen der Fortpflanzungsorgane wird bei Katzen durch die Kastration erheblich reduziert.
Fazit
Die Fortpflanzung ist ein wesentlicher Bestandteil des Katzenlebens und prägt das Verhalten der Samtpfoten. Sofern die Zucht nicht ausdrücklich erwünscht ist, entscheiden sich die meisten verantwortungsvollen Katzenbesitzer dafür, ihre Katzen kastrieren zu lassen. Die Tiere profitieren gesundheitlich davon und können ein ausgeglichenes Leben ohne Paarungsstress führen.
FAQ – Häufige Fragen
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