Tigerkatzen: 7 erstaunliche Fakten über getigerte Katzen

Getigerte Katzen

Getigerte Katzen faszinieren durch ihre Ausstrahlung, die an ihre großen Artgenossen erinnert. Doch hinter dem bezaubernden Streifenmuster verbergen sich erstaunliche Geheimnisse: von der Macht der Gene bis hin zu religiösen Verbindungen.

1. Kein Fellmuster gleicht dem anderen

Tabby – dieses englische Wort ist der Überbegriff, unter den Fachleute eine Vielzahl an Fellzeichnungen fassen, darunter das bekannte Tigermuster. Dieses Fellmuster bildet als genetischer Wildtyp die Grundlage für das Tabby-Muster.

Eine getigerte Katze zeichnet sich durch einen dunklen Aalstrich entlang der Wirbelsäule aus, von dem schmale Streifen den Körper hinunterlaufen. Auch Schwanz und Beine haben das charakteristische Ringelmuster, so wird das auffällige Erscheinungsbild der Tigerkatzen abgerundet.

Aus dem Wildtyp sind zahlreiche Variationen mit jeweils einzigartigen Details hervorgegangen:

  • Die gestromte Fellzeichnung entstand durch eine Mutation der getigerten Zeichnung. Die Streifen sind breiter, und auf den Schultern tragen die Katzen oft eine Art Schmetterlingszeichnung.
  • Bei der getupften Zeichnung haben sich die ursprünglichen Tigerstreifen in Punkte aufgelöst.
  • Die getickte Fellzeichnung verleiht den kleinen Tigern ein einfarbiges Aussehen, da jedes Katzenhaar mehrfach mit unterschiedlich gefärbten Streifen versehen ist. Das bedeutet, dass die Haare der Katze eine Art gemusterte Bänderung aufweisen, bei der abwechselnd helle und dunkle Abschnitte entlang der Haarsträhnen zu finden sind. Dieses besondere Bändermuster verleiht den Vierbeinern eine einzigartige und faszinierende Optik, bei der sich die Farben harmonisch über das gesamte Fell verteilen.
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2. Ist die Katze einfarbig oder getigert? Die Antwort liegt in den Genen!

Die Entstehung des getigerten Fellmusters ist komplex: Der Genort bestimmt, ob eine Katze einfarbig oder getigert ist. Fachleute sprechen in Bezug auf getigerte Hauskatzen vom Aguti-Genort. Dieser Name leitet sich vom Nagetier Aguti ab, das in Südamerika heimisch ist.

Die Allele A und a stehen für die getigerte beziehungsweise einfarbige Fellzeichnung. Die Eltern der Katzen können reinerbig (AA oder aa) oder mischerbig (Aa oder aA) sein, was die Musterung des Nachwuchses beeinflusst. Das Uniformitäts- und das Spaltungsgesetz von Gregor Mendel spielen hierbei eine Rolle.

3. Das genetische Erbe der wilden Verwandtschaft: das M-Zeichen

Tiger-Katzen Fell
Tiger-Katzen haben immer ein “M” auf der Stirn

Das Gesicht vieler getigerter Katzen ist durch die sogenannte M-Kennzeichnung auf ihrer Stirn geprägt. Dieses prägende Muster kommt nicht zufällig zustande, sondern ist auf die stammesgeschichtlichen Vorfahren der heutigen Hauskatzen zurückzuführen.

Das charakteristische M reflektiert das Licht, sodass die Augen der Katze es besser aufnehmen. Die Sicht bei schlechten Lichtverhältnissen verbessert sich dadurch. Als die Raubtiere noch nicht auf den Menschen als Dosenöffner zurückgreifen konnten, erwies sich das Muster deshalb als überlebenswichtiger Vorteil bei der Jagd.

Die Gesetze der Evolution schreiben vor, dass Gene, die die Überlebenschancen eines Lebewesens erhöhen, sich innerhalb einer Population durchsetzen. Daher ist das M auch heute noch weit verbreitet im Genpool der Hauskatzen.

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4. Haben getigerte Samtpfoten einen besonderen Charakter?

Die kleinen Tiger gelten als neugierig, offen für neue Erfahrungen und furchtlos.

Verschiedene Studien haben die Theorie untersucht, dass die Musterung und Färbung des Fells Auswirkungen auf den Charakter der Katzen haben.

Die Ergebnisse sind uneindeutig: Eine 2015 durchgeführte Onlineumfrage, an der fast 1.300 Katzenbesitzer teilnahmen, ergab, dass getigerte Katzen besonders häufig furchtlos und aggressiv auftreten.

Eine Forschungsarbeit aus dem Jahr 2021 zeigte jedoch, dass es die Menschen sind, die den Tieren aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes bestimmte Eigenschaften zuschreiben. Deshalb ist bis jetzt nicht geklärt, ob die Farbe des Fells oder dessen Musterung einen Einfluss auf die Persönlichkeit deines Vierbeiners hat.

Tiger Katzen Charakter Tiere
Gestreifte Katzen haben den Ruf, besonders wilde und abenteuerlustige Tiere zu sein

5. Warum die alten Ägypter getigerte Katzen verehrten

Als Katzenfreund behandelst du deinen Stubentiger ohnehin wie einen Gott. Aber wusstest du, dass die Einwohner des alten Ägyptens ihre Katzen geradezu kultisch verehrten? Diese Verehrung hatte ihren Grund in der Tatsache, dass die kleinen Raubtiere, die damals nahezu ausschließlich getigert waren, das Ungeziefer von den Getreidespeichern fernhielten.

In einer Zeit, zu der es keine sicheren Aufbewahrungsmöglichkeiten für Nahrungsmittel gab, sicherten die Katzen das Überleben der Menschen. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund ist es nur allzu fair, dass dich deine Hauskatze heutzutage in der Nacht weckt, um sich von dir füttern zu lassen.

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6. Getigerte Katzen als Entertainer

Kater Garfield ist die wohl bekannteste fiktive Hauskatze mit Tigermuster. Obwohl er faul ist und seine Freizeit am liebsten damit verbringt, Lasagne zu fressen, hat er sich auf alle Zeiten einen Platz unter den berühmtesten Comicfiguren gesichert.

Auf Instagram ist derzeit eine getigerte Kätzin mit dem Namen Nala ein Star mit rund 4,5 Millionen Followern: Der Siam-Mix hat mehr Anhänger als jeder andere Katzen-Account in den sozialen Medien.

Da ihre kanadischen Besitzer Nala aus einem Tierheim in den USA holten, nutzen sie die Popularität ihres tierischen Stars nun für einen guten Zweck, indem sie regelmäßig dazu aufrufen, ein heimatloses Tier zu adoptieren.

Tigerkatze Nala begeistert bei Instagram Millionen Menschen

7. Getigerte Katzen mit religiösen Verbindungen

Im Vielgötterglauben (Polytheismus) der alten Ägypter nahm Bastet eine zentrale Rolle ein: Die weibliche Gottheit, die die damaligen Künstler mit dem Kopf einer Katze darstellten, galt dem Glauben nach als Tochter des Sonnengottes Re. Die Bevölkerung verehrte Bastet als Göttin der Liebe, Fruchtbarkeit und Beschützerin der Schwangeren.

Eine getigerte Katze spielt auch eine Rolle im Christentum: In einer kalten Winternacht soll sich eine Samtpfote zum Jesuskind gelegt und es gewärmt haben. Aus Dankbarkeit, so die Überlieferung, habe Maria, die Mutter Gottes, das Tier gesegnet. Auf diese Segnung soll demnach das charakteristische M zurückgehen, das den kleinen Tigern ihr unverwechselbares Aussehen verleiht.

Einer islamischen Legende nach wurde der Prophet Mohammed durch die graue Tiger-Katze Muezza vor einer giftigen Schlange beschützt. Demnach steht das M in der islamischen Welt für Mohammed.

Der Überlieferung nach war der Begründer des Islam so dankbar, dass er Muezza die außergewöhnliche Gabe verlieh, immer auf ihren Füßen zu landen, sodass sie sich nie verletzen würde. Als Mohammed ruhte und seinen Platz verlassen musste, soll er es darüber hinaus vorgezogen haben, sein kostbares Gewand zu zerschneiden, statt den Schlaf der getigerten Katze zu stören.

Fazit – deine getigerte Katze bleibt ein Mysterium

Die Geschichte der kleinen Tiger reicht bis in die Anfänge der menschlichen Zivilisation zurück. Die moderne Wissenschaft konnte die meisten ihrer Geheimnisse – wie das auffällige M im Gesicht – zwar lüften. Dies ändert jedoch nichts daran, dass getigerte Katzen nach wie vor eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die Menschen ausüben.

Bildquellen:

  • 1. albatros-design / Shutterstock.com
  • 2. jantsarik / Shutterstock.com
  • 3. Eillen / Shutterstock.com
  • 4. Screenshot https://www.instagram.com/nala_cat/?hl=de

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