Urwampe bei Katzen – was es mit dem “Hängebauch” auf sich hat

Urwampe Katze

Alle Katzen haben sie, mehr oder weniger stark ausgeprägt: Die Urwampe, auch als Fettschürze oder Hängebauch bezeichnet. Dabei erfüllt diese Hautfalte wichtige Funktionen – was es damit auf sich hat, erklären wir dir hier.

Die Urwampe der Katze

Zugegeben, die Begriffe Urwampe oder Hängebauch klingen nicht gerade freundlich – und eigentlich hat der bewegliche Hautlappen an der Unterseite des Bauches auch gar nichts mit einer echten “Wampe” zu tun.

Zwischen Bauchnabel und Hinterbeinen entwickelt sich bei allen Katzen – männlich wie weiblich – etwa ab dem sechsten Lebensmonat eine lockere Hautfalte, die in Bewegung lässig hin und her schwingt. Sie besteht aus Haut, Fell und etwas eingelagertem Fett.

Auch bei allen Wildkatzen (beispielsweise Löwen oder Tigern) findet sich eine solche Urwampe. Tatsächlich ist der kleine Hängebauch sogar sehr wichtig und stellt, sofern keine Besonderheiten daran auftreten, keinen Grund zur Besorgnis dar.

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Wozu haben Katzen eine Urwampe?

Es gibt mehrere Theorien zur Urwampe. Denn da alle Katzen sie haben, muss ihr eine evolutionäre Bedeutung zukommen. Auch wenn keine der nachfolgenden Erklärungen bislang bewiesen werden konnte, klingen sie alle schlüssig und haben wahrscheinlich auch alle irgendwie Recht:

Schutzfunktion

Wenn Katzen um ein Revier kämpfen, kann es heftig zur Sache gehen – da wird gekratzt, gebissen und getreten, dass die Fetzen nur so fliegen.

In der Bauchhöhle befinden sich lebenswichtige Organe, die durch heftige Stöße, Bisse oder Kratzer leicht bei einem solchen Kampf verletzt werden könnten. Daher vermuten Experten, dass die weiche Bauchfalte die Funktion als ein zusätzlicher Schutz hat, quasi ein Extra-Puffer ist, der die lebenswichtigen Bauchorgane vor schweren Verletzungen bewahren soll.

Dehnungsfalte

Die Urwampe der Katze sorgt für mehr Beweglichkeit, schützt empfindliche Organe und dient als Fettspeicher

Katzen sind wahre Spitzensportler und können im Verhältnis zur Körpergröße sehr weite Sprünge machen. Das ist zum einen wichtig bei einer Flucht, zum anderen und vor allem beim Beutefang.

Da die zusätzliche Falte unter dem Bauch nicht mit der Bauchwand verbunden ist, gibt diese Besonderheit der Katze im Sprung und Sprint eine größere Flexibilität und Dehnbarkeit, so dass sie sich maximal strecken kann.

Fettspeicher

Vor allem bei Wildkatzen hängt ihre tägliche Ernährung entscheidend von ihrem Jagdglück ab. Haben sie einmal Pech und können keine Beute ergattern, müssen sie zwangsläufig fasten, denn es gibt keinen menschlichen Dosenöffner, der ihnen die Futterschüssel füllt.

Daher wird vermutet, dass die Fettpolster in der Hautfalte am Unterbauch als Energiereserve für schlechte Jagdtage dienen.

Hier lässt sich schon erahnen, dass für unsere Hauskatzen, die immer bestens versorgt werden, diese eigentlich sehr sinnvolle Fettreserve leicht zum Problem werden kann, wenn nämlich zu wenig Energie verbraucht und zu viel Fett dort eingelagert wird.

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Mögliche Ursachen für einen deutlichen Hängebauch

Auch wenn jede erwachsene Katze die Urwampe an der Bauchunterseite hat, muss sie nicht bei jedem Tier deutlich ausgebildet sein. Vor allem bei jungen, schlanken Stubentigern fällt die Fettschürze oder “Primordial pouch”, wie sie im Englischen heißt, oft gar nicht auf.

Je älter die Tiere werden, desto deutlicher kann die Wampe erkennbar sein, da die Elastizität des Bindegewebes mit zunehmendem Lebensalter abnimmt.

Außer dem Alter haben auch Rasse und Hormonstatus Einfluss auf den Schwabbelbauch bei Katzen. Ägyptische Mau, Bengal– oder auch Ceylon-Katzen haben zuchtbedingt einen besonders deutlich ausgeprägten Hautlappen unter dem Bauch.

Bei manchen Katzenrassen, wie bei der Bengal Katze, ist der Hängebauch besonders deutlich ausgeprägt

Und eine Kastration von Katze oder Kater zur Vermeidung ungewollter Fortpflanzung führt ebenfalls häufig dazu, dass der Bauchbereich mit der Zeit sehr viel deutlicher herabhängt als vor der Operation.

Dieses Phänomen hat allerdings nicht direkt etwas mit dem operativen Eingriff zu tun – bei weiblichen Tieren ist für die Kastration nur ein kleiner Schnitt am Bauch notwendig, bei Katern wird der Hodensack und nicht die Bauchdecke geöffnet – sondern hängt mit dem geänderten hormonellen Status nach der Keimdrüsen-Entfernung zusammen. Da der Stoffwechsel keine Energie mehr für die Produktion von Sexualhormonen bereitstellen muss, werden ganz einfach weniger Kalorien verbraucht.

Wird die Samtpfote dennoch genau so gefüttert wie vor dem Eingriff, kommt es bald zu einem Energieüberschuss und so zu Fettansammlungen am Bauch.

Daher ist bei kastrierten Katzen besonders auf die Ernährung zu achten, sie benötigen entweder weniger Futter oder eine energieärmere Sorte. Der Tierarzt kann mit einer Ernährungsberatung gute Tipps zur Vermeidung von Übergewicht und Hängebauch bei Katzen geben

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Wann ist die Urwampe ein Grund zur Sorge?

Nicht immer ist der Hängebauch bei Katzen unbedenklich. Nimmt der Bauchumfang der Katze innerhalb kurzer Zeit deutlich zu, sind lokale Verdickungen in der Bauchfalte spürbar oder wird der gesamte Bauch hart, dann sollte Dein Stubentiger bald in der Tierarztpraxis vorgestellt werden.

Denn einige Katzenkrankheiten können die Ursache für einen dicken Bauch bei Katzen sein:

  • Parasiten (Würmer)
  • Adipositas (starkes Übergewicht mit Fetteinlagerungen)
  • Magen-Darm-Probleme
  • Fremdkörper
  • Tumor
  • Herzerkrankungen (Wasseransammlung in der Bauchhöhle)
  • Niereninsuffizienz
  • Lebererkrankung
  • FIP (Feline Infektiöse Peritonitis)
  • Innere Verletzungen
  • Vergiftungen

Meist macht sich eine solche Erkrankung nicht nur durch die Umfangsvermehrung am Bauch bemerkbar, sondern Deine Katze zeigt weitere Symptome wie zum Beispiel:

Bist du dir unsicher, ob der Schwabbelbauch bei deiner Katze normal ist oder auf eine Krankheit hinweist, dann zögere nicht und frage den Tierarzt um Rat. Denn viele schwere Erkrankungen lassen sich in der Regel gut behandeln, wenn sie rechtzeitig erkannt werden.

Fazit

Die Urwampe bei Katzen ist ein normales Phänomen, das bei allen Katzen ab dem sechsten Lebensmonat mehr oder weniger deutlich in Erscheinung tritt. Der kleine Hängebauch erfüllt sogar einige wichtige Funktionen und bietet der Katze Vorteile, etwa den Schutz innerer Organe oder eine bessere Beweglichkeit beim Laufen.

In manchen Fällen, wenn der Bauch des Stubentigers deutlich verdickt oder sogar fest und hart ist, wird es aber Zeit für einen Besuch beim Tierarzt. Denn ein unnatürlich großer Hängebauch bei Katzen ist entweder ein Zeichen von ungesundem Übergewicht oder bereits ein Symptom für eine gesundheitliche Beeinträchtigung oder Krankheit.

FAQ – Häufige Fragen

Mit dem Begriff „Urwampe“, oder auch „Unterbeutel“ wird bei Katzen eine lockere Hautfalte am Bauch bezeichnet, die sich etwa ab dem sechsten Lebensmonat entwickelt und sowohl bei Katern wie bei Katzen zu finden ist.

Tatsächlich haben alle Katzen einen Hängebauch, der allerdings unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann, was aber nicht mit der Gesundheit der Katze zu tun hat. Diese Urwampe erfüllt wichtige Funktionen. Ist der Bauch der Katze aber stark verdickt oder sogar hart, dann könnte eine ernste Erkrankung die Ursache sein.

Ein kleiner Hängebauch ist von der Natur bei allen Katzen vorgesehen und kein Grund für Sorgen. Ist die Urwampe allerdings deutlich vergrößert, solltest Du Dein Tier einmal gründlich untersuchen lassen – oft ist Übergewicht und eingelagertes Fett der Grund dafür.

Bildquellen:

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