Zoonosen – Diese Krankheiten können Katzen auf Menschen übertragen

Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen (oder umgekehrt) übergehen können, nennt man Zoonosen. Auch wenn hierzulande das Risiko einer Übertragung tierischer Krankheitserreger relativ gering ist, sollten Menschen, die Umgang mit Katzen oder anderen Wirbeltieren haben, sich darüber informieren und entsprechende Vorsorge treffen. Dieser Ratgeber-Artikel unserer Tierärztin Frau Dr. Pankatz hilft dabei.

Katzen Krankheiten Mensch
Inhalt

Die häufigsten Zoonosen zwischen Katze und Mensch

Die Gefahr, dass eine gut gepflegte, gesunde Hauskatze ihre Menschenfamilie krank macht, ist in der Regel nicht sehr groß. Dennoch gibt es bestimmte Personengruppen, die anfälliger für krankmachende Keime und dadurch gefährdeter im Umgang mit Katzen sind:

Kinder, ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen haben häufig ein schwächeres Immunsystem als gesunde Erwachsene, und auch Schwangere sollten Vorsicht walten lassen und bei Katzen und anderen Haustieren auf besondere Hygiene achten.

Liste der wichtigsten Zoonosen bei Katzen:

Toxoplasmose

Toxoplasma gondii ist ein einzelliger Parasit, der bei Erstinfektion während einer Schwangerschaft zu Fehlgeburten oder Missbildungen am Ungeborenen führen kann.

Menschen mit Immunschwäche können unter grippeähnlichen Symptomen leiden. Die Katze infiziert sich über Beutetiere wie Mäuse und Vögel und scheidet den Erreger mit dem Kot aus.

Menschen stecken sich nur selten durch direkten Kontakt mit Katzen an, vielmehr infizieren sie sich über kontaminierte Gartenerde, rohes Gemüse, nicht ausreichend erhitztes Fleisch, Lebensmittel aus Rohmilch oder beim Reinigen der Katzentoilette.

Katze übertragung Toxoplasmose
Schwangere Frauen sollten keinen Kontakt zu Katzenkot haben

Hautpilze

Katzen sind häufig von Hautpilz-Infektionen (Dermatophytose) betroffen. Juckende, trockene, oft kreisrunde Stellen auf der Haut weisen darauf hin. Bei Berührung dieser Stellen werden Pilzsporen übertragen und können so auch den Menschen und andere Haustiere anstecken.

Katzenkratzkrankheit

Eine Infektion mit dem Bakterium Bartonella henselae wird von Flöhen auf Katzen und über Kratzer oder Bisse auf den Menschen übertragen.

Es kann zu leichten Symptomen wie Schwellung der Kratzstelle und Schmerzen kommen. Bei immungeschwächten Personen oder Kindern können Lymphknotenschwellung, Fieber, Kopfschmerzen und Augenprobleme auftreten.

Tollwut

Diese gefährliche Infektion mit dem Lyssa-Virus gilt in Deutschland durch konsequente Bekämpfungsmaßnahmen wie Impfungen von Haus- und Wildtieren als getilgt. Ansteckungsgefahr besteht aber nach wie vor in vielen Ländern Osteuropas, Asiens oder Afrikas, auch von dort importierte Hunde oder Katzen können das Virus in sich tragen und verbreiten. Eine Erkrankung endet für Tier oder Mensch immer tödlich.

Katzenpocken

Pockenviren können bei Katzen zu Pusteln und Geschwüren der Haut führen und sind bei Berührung auch auf den Menschen übertragbar. Auslöser sind Kuhpocken, die vor allem Nagetiere als Zwischenwirte nutzen und so in die Katze gelangen.

Katzen Krankheiten auf Menschen übertragen
Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt schützen auch den Menschen vor übertragbaren Krankheiten der Katze

Salmonellose

Vor allem Katzen, die mit rohem Fleisch gefüttert werden, können an Salmonellose erkranken und die Bakterien über den Kot verbreiten. Bei Menschen können leichte Durchfälle bis zu schweren Magen-Darm-Problemen mit Fieber und Schmerzen auftreten.

Wundinfektionen

Bisse oder Kratzer von Katzen infizieren sich häufig, da sich zahlreiche Erreger wie z.B. Pasteurella multocida an Zähnen und Krallen befinden und tief in das Gewebe eindringen. Daher sollten Wunden, die von einer Katze verursacht wurden, vorsichtshalber immer ärztlich untersucht werden.

Ektoparasiten

Flöhe, Zecken und Milben gehören bei Katzen und Hunden zu den häufigsten äußeren Parasiten. Da diese Plagegeister nicht extrem wirtsspezifisch sind, gehen sie auch auf Menschen über. Vor allem Zecken und Flöhe können zudem weitere Krankheiten wie Borreliose oder die Katzenkratzkrankheit übertragen.

Endoparasiten

Zu den inneren Parasiten bei Katzen zählen verschiedene Wurmarten wie Spul-, Band- oder Hakenwürmer, die auch Menschen und hier vor allem Kinder gefährden können. Die Übertragung erfolgt entweder direkt durch Körperkontakt zur infizierten Katze oder über Kot und verunreinigte Erde oder Sand.

Weitere Endoparasiten bei Katze und Hund sind Protozoen wie Giardien, die zu Durchfall und Bauchschmerzen führen können. Eine direkte Übertragung von Katze zu Mensch ist allerdings die Ausnahme, häufiger kommt es zu Erkrankungen über kontaminiertes Wasser oder verunreinigte Lebensmittel.

Übertragung von Mensch zu Katze

Auch Katzenhalter sollten bei eigener Krankheit vorsichtig mit ihrer Katze sein, das hat folgenden Grund:

Auch der umgekehrte Fall einer Krankheitsübertragung von Mensch zu Tier ist möglich. Besonders Viren, die bei uns Grippe oder Erkältung mit Schnupfen und Husten auslösen, können über Nase oder Rachen auf die Katze übergehen und ähnliche Beschwerden verursachen.

Eine Übertragbarkeit des Corona-Virus von Mensch zu Tier oder umgekehrt gilt als wahrscheinlich, ist aber noch immer Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.

Bester Schutz: Hygiene

Einfache Hygienemaßnahmen schützen vor einer Ansteckung

Bei der Übertragung von Krankheiten sind bei Katzen vor allem vier Berührungspunkte relevant:

  1. Maul (über Speichel oder Bisse)

  2. Pfoten (durch Kratzer)

  3. Fell und Haut (durch direkten Kontakt)

  4. Körperausscheidungen (Kot und Urin)

Um sich selbst und vor allem besonders gefährdete Personen wie Kinder, ältere oder kranke Menschen oder Schwangere vor der Ansteckung mit einem Zoonose-Erreger zu schützen, sollten einige Grundregeln im Umgang mit Katzen beachtet werden:

Fazit

Die Übertragung von Krankheiten von der Katze auf den Menschen ist zwar möglich, kann aber durch einfache Maßnahmen in den meisten Fällen vermieden werden. Aber auch umgekehrt sollten Katzenbesitzer darauf achten, ihre Tiere nicht mit Grippe- oder Erkältungsviren anzustecken.

Werden einige grundsätzliche Hygieneregeln und prophylaktische Gesundheitsmaßnahmen eingehalten, geht von Hauskatzen kein besonderes Risiko für die Gesundheit ihrer Besitzer aus.

Bildquellen:

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Dr. Heike Pankatz
Das Thema Katzen-Gesundheit überlassen wir bei Katzenkram einer Expertin: Dr. Heike Pankatz ist promovierte Tierärztin und war viele Jahre für große Tierschutzorganisationen tätig. Als Fachautorin zahlreicher Bücher und Info-Texte rund um unsere vierbeinigen Hausgenossen ist es ihr ein besonderes Anliegen, auch komplexe Sachverhalte leicht verständlich zu vermitteln.
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