Siamkatze: Charakter, Kosten und Tipps zur Haltung
Siamkatzen haben viel zu erzählen. Die extrovertierten Samtpfoten gehören zu den Point-Katzen und beeindrucken so mit Charakter und Aussehen. Wusstest du außerdem, dass die Siamkatze zu den ältesten Katzenrassen der Welt gehört? Informiere dich hier zur Haltung des süßen Stubentigers, wie hoch die Kosten für eine Katze ausfallen und worauf du achten musst.
Steckbrief der Siamkatze
Eigenschaften der Siamkatze
Aussehen der Siamkatze
Die mittelgroße Siamkatze hat einen grazilen, gestreckten und schlanken Körperbau. Trotz ihres eleganten und eher sanften Aussehens verbirgt sich hinter der Statur ein recht muskulöser Körper, der besonders aktiv ist. Ihr Fell ist kurz und liegt eng am Körper an, sie hat außerdem kaum Unterwolle.
Die großen, dreieckigen Ohren sitzen bei dieser Katzenrasse auf einem ebenfalls leicht keilförmigen Kopf. Die Beine der Siamkatze sind schlank und werden von ovalen Pfötchen getragen. Der hintere Körperteil der Samtpfote beherbergt einen schmalen, langen Schwanz.
Gut zu wissen: Auch wenn Thai- und Siamkatzen genotypisch gleich sind und somit einer Linie entstammen, gibt es beim Aussehen einige Unterschiede. So wirkt die Siamkatze insgesamt schlanker als die Thaikatze. Thaikatzen werden deshalb manchmal „Old-Style“-Variante oder -Katze genannt, da sie dem ursprünglichen, weniger modernen Typ der heutigen Siamkatze entsprechen.
Farbvarianten und Muster
Nachdem alle Siamkatzen zunächst weiß zur Welt kommen, wird allmählich die für die Rasse typische Fellzeichnung sichtbar: Sie sind Point-Katzen und haben eine dunkle „Gesichtsmaske“. Neben den Abzeichen im Gesicht färben sich auch weitere Extremitäten der Kurzhaarkatze dunkel. Sowohl Ohren als auch Schwanz, Beine und Füße färben sich ein.
Grundsätzlich ist eine große Farbvielfalt bei dieser Katze möglich, doch folgende Farben kommen besonders häufig bei Siamkatzen vor:
- Lilac-Point
- Blue-Point
- Seal-Point
- Chocolate-Point
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Augenfarbe der Siam
Die leicht schräg zu den Ohren zeigenden, mandelförmigen Augen der Siamkatze sind blau. Diese Farbe der Augen ist bei jeder Fellfarbe der Fall. Für Teilalbino-Katzen, wie es die Siam im Übrigen ist, sind die blauen Augen ein typisches Merkmal.
Charakter der Siamkatze
Siamkatzen sind dafür bekannt, dass sie äußerst anhänglich sind. Wer einen treuen Stubentiger sucht, macht mit dieser Rasse deshalb alles richtig.
Sie folgen ihren Menschen am liebsten überall hin, schmusen gerne und suchen die Aufmerksamkeit, wenn sie fehlt. Wenn die Siamkatze aber die Wahl zwischen Spielen und Kuscheln hat, zieht sie es häufig vor, sich einem aufregenden Spielzeug oder ihren Spielkameraden zu widmen.
Die Katze ist zugleich sehr gesprächig und aktiv. Mit ihrem im Vergleich lauten Miauen setzt sie sich gerne durch, weshalb sie oft als dominant und besonders extrovertiert beschrieben wird. Schnell kann das Wesen der Siamkatze so auch mal eigensinnig wirken.
Um Frust vorzubeugen, benötigt die liebenswerte Fellnase deshalb viel Beschäftigung und die Gesellschaft von Mensch und Tier.
Siamkatzen sind darüber hinaus intelligente Samtpfoten. Sie sind in der Lage, sich viel neues Wissen anzueignen. So ist es beispielsweise möglich, dass sie – ähnlich wie Hunde – apportieren. Manchmal werden Siamkatzen deshalb auch als „Hundskatze“ betitelt.
Überfordern sollte man den Stubentiger trotzt seiner Lernwilligkeit aber nicht, denn auch diese Katze braucht ihre Pausen und zieht sich mal zurück.
Haltung und Pflege von Siamkatzen
Aufgrund ihrer hohen Aktivität sind Siamkatzen auf Klettermöglichkeiten und ausreichend Raum angewiesen, um sich bewegen zu können. Eine Wohnung mit viel Platz oder ein Haus mit gesichertem Garten eignen sich deshalb am besten für die Siamkatze, die als Wohnungskatze und als Freigänger gehalten werden kann. Letzteres zieht sie vor.
Beachte, dass Siamkatzen manchmal jagdlustig und deshalb auch schnell frustriert sind, wenn sie ihren Bedürfnissen und Trieben nicht nachkommen können oder Langeweile verspüren. Umso wichtiger ist es, den Rassekatzen Möglichkeiten zu bieten, ihren Lieblingsbeschäftigungen nachzukommen und ausreichend Bewegung zu haben.
Wichtig ist, dass deine Katze nicht alleine bleibt. Die kontaktfreudige Fellnase kann mit Artgenossen vergesellschaftet werden. Sie gilt als sozial – obwohl sie auch mal eifersüchtig auf Mitkatzen und entsprechend temperamentvoll sein kann.
Barfen, Trockenfutter oder Dosenfutter? Tatsache ist: Eine falsche Ernährung kann zu Krankheiten und einem Mangel an Energie führen.
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Dennoch ist sie auf Gesellschaft angewiesen und braucht vor allem ihren Menschen. Achte deshalb darauf, dass deine Siamkatze nicht vereinsamt und du als Halter genügend Zeit mitbringst, um dich deinem Haustier zu widmen.
Zudem braucht die Katze Zeit, um sich an Kinder zu gewöhnen – obwohl sie nach dem anfänglichen Fremdeln äußerst gesellig und freundlich ist. Wegen ihrer temperamentvollen Art wird die Siamkatze nicht immer für Haushalte mit Kleinkindern oder für Anfänger empfohlen.
Da es sich bei der Siamkatze um eine Kurzhaarrasse mit nur sehr wenig Unterwolle handelt, ist die Pflege dieses Stubentigers nicht sonderlich aufwendig. Sorge lediglich dafür, das Fell wöchentlich durchzubürsten.
Gesundheit der Siamkatzen
Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Siamkatze ist hoch und liegt bei bis zu 20 Jahren. Dennoch leidet die Rasse unter einigen typischen Krankheiten. Ein Überblick:
- Stoffwechselerkrankung: Möglicherweise leidet eine Siamkatze unter Porphyrie. Als Folge kann es bei der Katze unter anderem zu einer Anämie kommen.
- Pica-Syndrom: Sofern eine Siamkatze unverdauliche Sachen isst, die nicht zum Verzehr geeignet sind, kann eine Verhaltensstörung vorliegen. Das Pica-Syndrom bei einer Katze kann unter anderem auf Stress, Mangelernährung oder psychologische Gründe zurückzuführen sein; genetische Ursachen werden vermutet, sind bisher jedoch nicht belegt.
- Augenkrankheiten: Augenzittern, Schielen und PRA (Netzhautschwund) können bei einer Siamkatze auftreten.
- Lymphom: Siamkatzen sind verhältnismäßig oft von Lymphomen betroffen. Der Krebs kann zum Beispiel Lymphknoten befallen oder die Nieren treffen. Trotz Behandlung kann die Krankheit nicht immer bekämpft werden, denn nach einer Therapie kehrt der Krebs oft zurück, sodass die Todesrate besonders hoch ist.
- Zahnfleischprobleme: Gerötete und/oder geschwollenes Zahnfleisch deutet bei einer Katze auf eine Gingivitis hin. Auch diese tritt bei Siamkatzen auf.
Gesunde Ernährung von Siamkatzen
Tierisches Protein sollte bei der Haltung von Siamkatzen ganz oben auf dem Ernährungsplan der Stubentiger stehen. Biete ihnen hochwertiges Nassfutter mit hohem Fleischanteil an.
Da dein Stubentiger sich gerne bewegt und viel erlebt, sind Proteine ein Muss und auch die wichtigste Nahrungsquelle für Katzen.
Ein zusätzlicher Tipp: Um die niedlichen Energiebündel artgerecht zu ernähren, solltest du auf Trockenfutter verzichten. Denn hier ist der Feuchtigkeitsanteil zu gering.
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Geschichte der Siamesin
Die Existenz wird auf über Hunderte von Jahren geschätzt – denn Siamkatzen gibt es schon besonders lange. Sie gehören offiziell zu den ältesten Rassen. Ursprünglich stammen die süßen Katzen mit dem Point-Muster aus Siam, also dem heutigen Thailand, von wo aus sie in den 1870er-Jahren erstmals auch in andere Länder gereist sind. Die Zucht begann danach unter anderem in den Staaten und in England.
Das erste Siamkatzenpaar in Europa waren "Pho und Mia", welche der britische Generalkonsul Sir Edward Blencowe Gould als Geschenk vom König Thailands erhalten hatte. Die exotischen Schönheiten mit ihren blauen Augen und den typischen Fellzeichnungen im Gesicht und an den Pfoten sorgten bei einer Ausstellung im Londoner Crystal Palace für Begeisterung unter deni Katzenliebhabern.
Auch in der Bundesrepublik wurde die Siamkatze anschließend immer beliebter. Hierzulande begann die Zucht im Jahre 1927, doch bis es zum typischen Aussehen der heute eher schlanken, grazilen Siamkatze kam, dauerte es über 40 Jahre. Zuvor wurde vorwiegend die ursprüngliche Variante – heute als Thaikatze bekannt – gezüchtet. Ihre Statur ist insgesamt etwas rundlicher.
Besonderheiten der Siamkatzen
Extrovertiert, anhänglich, lebhaft: So wird das Wesen der Siamkatze beschrieben. Aber was macht sie außerdem so besonders? Wir verraten dir einige Besonderheiten, die du vielleicht noch nicht kanntest:
Erste Siamkatze in den Staaten: Im Jahre 1878 soll eine Siamkatze erstmals in die USA eingereist und als „Präsidentenkatze“ gelebt haben. Sie soll ein Geschenk an den 19. US-amerikanischen Präsidenten Rutherford B. Hayes gewesen sein, dessen Frau sich der Katze als treue Begleiterin annahm.
Populär bei Hollywood-Prominenten: Ihr edles Aussehen sowie ihr anhänglicher Charakter hat die Siamkatze zu einer treuen Begleiterin vieler berühmter VIPs aus Hollywood gemacht. Zu den Katzenfreunden gehörten unter anderem Marilyn Monroe, Anthony Perkins und Michael Landon.
Siam mit Rekord: Eins war Scooter, ein Siam-Kater, mit 30 Jahren die weltweit älteste Katze. Es folgte ein Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Der Stubentiger stammt aus Texas.
Schielende Katzen: Vor vielen Jahren waren schielende Siamkatzen keine Seltenheit. Obwohl das Schielen heute vorwiegend auf genetische Einflussfaktoren zurückgeführt wird, besagen alte Erzählungen, dass es sich bei schielenden Siamkatzen um besonders wachsame Fellnasen handeln soll, die so erpicht darauf waren, das ihnen anvertraute Objekt zu überwachen, dass sie mit dem Schielen anfingen, da sie es nicht aus den Augen ließen. Wie immer gilt: Mythen sind mit Vorsicht zu genießen und heute oft widerlegbar.
Eine Siamkatze kaufen
Vor dem Kauf einer Siamkatze lohnt sich ein Besuch im Tierheim, wo du auch eine Fellnase adoptieren kannst. Solltest du dich für einen Kauf bei einem seriösen Züchter entscheiden, liegen die Preise üblicherweise bei etwa 600 bis manchmal 3.000 Euro.
Überprüfe vor dem Kauf einer Siamkatze ihren Impfpass und informiere dich über Zucht und Gesundheit. Seriöse Züchter klären dich über Herkunft, Verhalten und mögliche Auffälligkeiten sowie Risiken auf.
Fazit
Siamkatzen zählen bis heute zu den anhänglichsten und lebhaftesten Katzenrassen der Welt. Sie fallen durch ihre extreme Offenheit und Kontaktfreude auf, denn die ursprünglich thailändischen Stubentiger sind äußerst extrovertiert.
Obwohl du eine Siamkatze auch gut als Wohnungskatze halten kannst, solltest du ihr viel Raum bieten können. Sie bevorzugen den Freigang und haben einen hohen Bewegungsdrang. Sorge daher für Kletter- und Spielmöglichkeiten.
Sofern du dich für eine Siam als Familienkatze entscheidest, solltest du beachten, dass es sich um eine zwar soziale, aber auch sehr lebhafte Rasse handelt. Kinder könnten überfordert sein oder die Katze überfordern, wenn es sich um besonders junge Kinder handelt. Eine Eingewöhnung ist mit viel Geduld aber möglich. Für Anfänger ist die Siamkatze dennoch bedingt geeignet.
FAQ – Häufige Fragen
Bildquellen:
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