5 fragwürdige Klischees über Katzen – Stimmt das wirklich?
„Katzen kann man keine Tricks beibringen“, „Die Stubentiger haben neun Leben“, „Sie verstehen sich selbst als Gottheiten, denen die Menschheit huldigen soll“ – die Klischees über unsere vierbeinigen Mitbewohner sind gleichermaßen zahlreich wie verbreitet.
Doch welches Vorurteil über Katzen stimmt wirklich? In welchem Bereich irrt sich der Volksmund wiederum gewaltig? Wir nehmen zusammen mit dir 5 bekannte Aussagen über die Samtpfötchen unter die Lupe.
1. “Katzen betrachten ihre Menschen als Untertanen”
Das Bild, dass Katzen ihre Besitzer als Bedienstete sehen, die mehr geduldet als geliebt werden, entspricht nicht der Wahrheit.
Im Gegensatz zu Hunden ist Katzen eine natürliche Rangordnung zwar fremd, dies bedeutet allerdings nichts, dass sie sich deshalb automatisch als Krone der Schöpfung betrachten.
Tatsächlich haben sich bereits einige kleinere Studien mit den sozialen Bindungen zwischen Menschen und Katzen befasst. Die Ergebnisse der Testreihen zeigten, dass die Vierbeiner die Gesellschaft ihrer menschlichen Mitbewohner in den meisten Fällen sehr schätzen:
Einige Wissenschaftler aus den Vereinigten Staaten führten dazu eine Studie durch, im Rahmen derer sie rund 70 junge Katzen zusammen mit ihren Besitzern in einen unbekannten Raum überbrachten.
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Anschließend verließ der menschliche Part für zwei Minuten das Zimmer und kehrte anschließend zurück. Die Reaktionen der Katzen zeigten, dass sie die Abwesenheit ihrer Bezugspersonen in großen Stress versetzt hatte.
Rund zwei Drittel der Tiere suchten umgehend den Kontakt zu ihren Besitzern, nachdem diese den Raum erneut betreten hatten. Versuche dieser Art zeigen, dass wir Menschen unseren tierischen Mitbewohnern als wichtige emotionale Stütze im Alltag dienen.
Darüber hinaus besitzen Katzen mannigfaltige Möglichkeiten, ihre Zuneigung gegenüber Menschen zum Ausdruck zu bringen. Dazu zählen mitunter der bekannte Milchtritt, das Köpfchengeben, der Liebesbiss oder ausgiebige Putzeinheiten des Besitzers.
2. “Katzen verabscheuen das Wasser”
Ein weiteres, weit verbreitetes Klischee besagt, dass unsere tierischen Mitbewohner nichts mehr hassen als das kühle Nass. Auch dieses Vorurteil lässt sich nicht mit der Realität in Einklang bringen.
Da die Vorfahren unserer heutigen Hauskatzen aus sehr heißen, trockenen Regionen stammen, entwickelten sie eine ganz eigene Haltung gegenüber den raren Wasservorkommen. Tatsächlich sparten sich die Ur-Katzen die wertvollen Trinkreservoire auf, anstatt ausgiebig darin zu baden.
Dies bedeutet folglich jedoch nicht, dass sie das Wasser verabscheuen. In Wirklichkeit lassen sich viele Katzen dabei beobachten, wie sie von tropfenden Wasserhähnen förmlich angezogen werden.
Einige Rassen, wie etwa die Maine Coon, fühlen sich im nassen Element sogar so wohl, dass sie im Freien regelmäßig auf Angeltouren gehen.
Zumindest Baden muss man seine Katze nur im absoluten Notfall, zum Beispiel bei Durchfall. Denn Katzen kümmern sich ganz alleine um ihre Körperhygiene und riechen angenehm neutral.
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3. “Stubentiger lassen sich keine Tricks beibringen”
Sitz, Platz, Männchen – Das Repertoire der Tricks, welche die meisten Hunde im Schlaf beherrschen, übersteigt das entsprechende Portfolio der Katzen auf den ersten Blick deutlich.
Viele Menschen vertreten gar die Ansicht, dass die Samtpfoten gar nicht erst dazu in der Lage sind, bestimmte Kunststücke zu erlernen. Doch auch dieses Klischee entspricht nicht der Wahrheit.
Mit einem Clicker, einigen Leckerchen sowie einer großen Portion Geduld ausgestattet, ist es durchaus möglich, Katzen Kommandos wie „Sitz!“, „Gib Pfötchen!“ oder „Platz!“ beizubringen.
Tatsächlich stellen die Übungen für die Fellnasen eine gelungene Beschäftigungsmöglichkeit dar, welche dabei helfen, die Stubentiger mental und körperlich auszupowern.
4. “Hunde und Katzen sind natürliche Erzfeinde”
Hunde und Katzen vertragen sich einfach nicht? Falsch gedacht. Auch wenn der Ausspruch, „sich wie Hund und Katz‘ streiten“ noch immer sehr verbreitet ist, so heißt dies nicht, dass sich die beiden Vierbeiner im wahren Leben balgen wie die Kesselflicker.
Die größten Missverständnisse, die im Zusammenleben von Hunden und Katzen auftreten können, haben ihren Ursprung in den unterschiedlichen Körpersprachen der Tiere:
Während Hunde beispielsweise mit dem Schwanz wedeln, sobald sie freudig erregt sind, bedeutet diese Körperbewegung im Falle von Katzen das genaue Gegenteil.
Damit die sich die Tiere eines unkomplizierten Miteinanders erfreuen können, werden sie idealerweise bereits im Jungtieralter zusammengeführt. So lernen beide, das Verhalten des jeweils anderen frei von eigenen Vorerfahrungen zu deuten.
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5. “Katzen landen immer auf den Pfoten”
Egal, aus welcher Höhe eine Katze auf den Boden fällt, sie landet stets auf ihren Füßen – dies denkt jedenfalls der Volksmund.
In vielen Fällen trifft dies sogar zu, da Katzen über den sogenannten Stellreflex verfügen, welcher bewirkt, dass sich die Vierbeiner während eines Sturzes automatisch drehen.
Damit diese Drehung jedoch auch gelingt, bedarf es einer gewissen Grundfallhöhe. Stürzt die Katze aus einer vergleichsweise geringen Höhe, erhöhen sich die Chancen, dass die Fellnase ihren Sturz nicht mit den Pfoten abfedern kann.
Wie du siehst, lassen sich viele Klischees über Katzen nicht mit der Wahrheit in Einklang bringen. Sei deshalb ruhig skeptisch, wenn jemand bald mal wieder einen schlauen Spruch über die Samtpfoten parat hat.
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- 4. Gladskikh Tatiana