Haarausfall: Die Katze leckt sich Fell weg – Warum?
Katzen sind dafür bekannt, dass sie ihr Fell durch regelmäßiges Putzen ganz alleine sauber halten. Aber die Fellpflege der Katze kann auch krankhafte Züge annehmen. Wenn sich Katzen selbst kahle Stellen lecken, sollte der Ursache für dieses Verhalten dringend auf den Grund gegangen werden.
Du hast bei deiner Katze einen Haarausfall, vielleicht sogar kahle Stellen im Fell entdeckt? Mit großer Wahrscheinlichkeit ist die Ursache dafür Feline selbstinduzierte Alopezie (FSA). Hört sich kompliziert an? Ist aber im Grunde leicht erklärt: Deine Katze leckt sich Fell weg. Das ist mit Abstand der häufigste Grund für Haarausfall bei Katzen.
Durch ein gesteigertes Putzverhalten sorgt die Katze bei der Leckalopezie selbst für ihren Haarausfall und kahle Stellen im Katzenfell.
Dabei wird dieses Verhalten von vielen Katzenhaltern gar nicht bemerkt – wer führt schon Buch darüber, wie oft die Katze sich putzt…
Erst, wenn der Haarausfall bemerkt wird, weiß der Mensch, dass etwas nicht stimmt. Klare Anzeichen für Feline selbstinduzierte Alopezie sind:
- Die Katze erbricht oft Haarballen
- Es sind Haare im Kot zu finden
- Es sind Stellen im Fell betroffen, die die Katze mit der Zunge erreichen kann: Vor allem der Bauch ist oft betroffen, aber auch die Innenseiten der Oberschenkel.
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Juckreiz ist der häufigste Grund für FSA
In rund drei Viertel der Fälle ist ein Juckreiz der Auslöser dafür, wenn eine Katze sich kahle Stellen leckt.
Sie versucht, dem Juckreiz durch Körperpflege mit Lecken und Knabbern entgegenzuwirken. Dadurch werden unweigerlich viele Haare herausgerissen, und so kommt es zu den kahlen Stellen im Fell.
Für einen Juckreiz kommen gleich mehrere Ursachen in Frage:
- Parasiten wie Milben oder Flöhe
- Eine Allergie
- Andere Hauterkrankung, beispielsweise ein Hautpilz
Die Katze leckt sich Fell weg – Parasiten zählen ebenfalls zu den möglichen Ursachen
Ektoparasiten, also Parasiten wie Milben oder Flöhe, die auf dem Körper der Katze leben, zählen zu den häufigsten Ursachen für Alopezie. Sie sorgen für einen starken Juckreiz, auf den Katzen mit Putzen reagieren.
Neben den kahlen Stellen im Katzenfell sind Schuppen, Hautrötungen oder sogar Entzündungen weitere Symptome eines Parasitenbefalls bei Katzen. Flöhe lassen sich zudem durch das Auskämmen des Fells mit einem Flohkamm erkennen: Flohkot am Kamm ist ein sicheres Anzeichen.
Milben und Flöhe müssen mit einem geeigneten Spot-On Präparat behandelt werden. Zusätzlich muss bei Flöhen auch die ganze Wohnung “entfloht” werden, weil ein erneuter Befall von Katze oder Mensch sonst vorprogrammiert ist.
Auch Allergien sind eventuell Ursachen für kahle Stellen im Katzenfell
Neben Parasiten können auch Allergien bei Katzen die Ursache für Juckreiz und somit vermehrtes Lecken bis hin zu kahlen Stellen sein.
In den meisten Fällen wird eine Allergien bei Katzen durch Umwelteinflüsse oder ihr Futter ausgelöst. So können auch Katzen zum Beispiel auf verschiedene Pollen allergisch reagieren. Beim Futter stehen vor allem künstlich Zusatzstoffe zur Konservierung oder der optischen und geschmacklichen “Verbesserung” des Futters in Verdacht, Allergien auszulösen.
Neben Juckreiz und den damit verbundenen Putzzwang können auch Symptome wie Blähungen, Durchfall, Erbrechen sowie Hautrötungen auf eine Allergie bei Katzen hinweisen.
Festzustellen, gegen was eine Katze allergisch sein könnte, ist gar nicht so leicht, hierfür muss ihr Umfeld genau analysiert werden. Beim Futter sollte man auf ein naturbelassenes Nassfutter ohne Getreide und ohne Zusätze setzen.
Auch Schmerzen können Auslöser für ein krankhaftes Putzen sein
Aber nicht nur Juckreiz kann hinter der Alopezie bei Katzen stecken: Auch Schmerzen können die Ursache sein. So kann Haarlosigkeit am Bauch beispielsweise auf eine schmerzhafte Blasenentzündung hinweisen.
Schilddrüsenüberfunktion
Die Schilddrüsenüberfunktion tritt bei rund jeder zehnten Katze ab einem Alter von acht Jahren auf. Bei dieser hormonellen Erkrankung kann besonders häufiges Putzen auftreten. Weitere Symptome sind Lethargie, häufiges Trinken, Erbrechen und Appetitlosigkeit.
Die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion kann ja nach Ausprägung medikamentös oder operativ erfolgen.
Die Katze leckt sich wegen Stress das Fell aus
Wenn die Katze sich Fell ausleckt, kann das auch eine Stressreaktion sein. Man spricht hierbei von der psychogenen Leckalopezie. Übermäßige Körperpflege dient der Samtpfote hier als Ventil gegen Stress.
Allerdings ist das bei Samtpfoten wirklich eine Seltenheit, laut Studien ist nur bei einer von 10 Katzen mit kahlen Stellen im Fell Stress der Auslöser.
Vor allem Veränderungen sind für Katzen oft mit viel Stress verbunden. Mögliche Ursachen und Gründe für Stress können zum Beispiel sein:
- Ein Umzug
- Ein neues Haustier
- Ein geliebtes Tier oder ein Mensch stirbt
- Scheinbar kleine Veränderungen wie neue Möbel
Manche Samtpfoten sind hier sehr sensibel. Um Stress zu vermeiden, sollten Veränderungen wenn möglich behutsam durchgeführt werden. Zusätzlich kann mit Pheromonen oder einer Futterergänzung mit L-Theanin gearbeitet werden.
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Ab wann sollte die Katze zum Tierarzt?
Wenn die Katze sich kahle Stellen ins Fell geleckt hat, ist ein Tierarztbesuch generell eine gute Idee. Zum einen kann der Tierarzt einen Befall von Parasiten abklären und eine schmerzhafte Erkrankung als Ursache bei deinem Vierbeiner ausschließen.
Außerdem kann ein Tierarzt lose Haare aus dem betroffenen Bereich des Fells untersuchen: Anhand der Haarwurzeln und der Beschaffenheit der Haare kann er so sicher feststellen, dass die Katze sich dass Fell selbst herausgeleckt hat. Somit lässt sich dann sicher sagen, dass entweder FSA oder psychogene Leckalopezie vorliegen.
Ein Tierarzt wird auch Hautprobleme erkennen und Tipps und Unterstützung beim Diagnostizieren einer Allergie geben. Wenn deine Katze sich also das Fell weg leckt und schon kahle Stellen hat, dann sollte dein Stubentiger unbedingt zum Tierarzt!
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